Pirmasens Dramatische Schlusssekunden

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RODALBEN. Samstagabend in der TSR-Halle: In der brisanten Handball-Pfalzligapartie zwischen der Turnerschaft Rodalben und der SG Albersweiler/Ranschbach ist die 60. und letzte Minute fast abgelaufen. Der Rodalber Moritz Baumgart hat die Chance, durch einen Siebenmeter auszugleichen. Doch seinen platzierten Wurf in die untere Ecke hält der Gästetorhüter bravourös. So bleibt’s beim 30:31 (13:16).

„Es war ein tolles Spiel – so soll Handball sein. Besonders freut mich, dass beide Mannschaften ihre Emotionen im Griff hatten“, sagte der begeisterte Präsident des Pfälzer Handball-Verbands, Friedhelm Jakob, der als Beobachter vor Ort war. Er erlebte, wie die TSR beinahe einen Sechs-Tore-Rückstand neun Minuten vor Schluss wettgemacht hätte. Rodalben lag von Beginn an zurück. 3:7 hieß es nach sieben Minuten, als gerade der stets gefährliche Elliot Igbinedion einen Strafwurf verwandelt hatte; 6:10 stand es in der 19. Minute. Das Team von TSR-Trainer Werner Ulbrich wirkte übernervös, fabrizierte viele technische Fehler und deckte nicht eng genug. Dazu kam Pech mit mehreren Lattentreffern. Ulbrich reagierte, beorderte Jörn Poß (rechts) und Christian Frank (links) auf die Außenposten. Doch verordnete Albersweilers Trainer Arnel Mesic in einer Auszeit Gegenmaßnahmen. So verpufften die TSR-Maßnahmen, am Vorsprung der Gäste änderte sich nichts. Selbst schöne Spielzüge der TSR in den letzten Minuten der ersten Halbzeit führten nicht zum Erfolg, so dass es mit einem 13:16 in die Pause ging. Im zweiten Durchgang ging der am Knöchel verletzte Co-Spielertrainer der Rodalber, Moritz Baumgart, aufs Feld. Doch ließ sich die SG nicht beeindrucken. Es fielen weiter Gegentore wie reife Früchte. Ein Torhüterwechsel – Pascal Glöckner kam in der 36. Minute für Norman Dentzer – brachte nichts. Der Rückstand wuchs. 17:23 nach 41 Minuten. Zu allem Übel sah Florian Bold die Rote Karte, weil er sich nach seiner zweiten Zeitstrafe mit dem Schiedsrichter anlegte und prompt die dritte Zeitstrafe bekam. Beim Stand von 24:30 (51.) nahm die TSR eine Auszeit, nach der sie zur großen Aufholjagd blies. Mit dazu bei trugen tolle Paraden des wieder zwischen die Pfosten gerückten Dentzer, so dass der Rückstand Tor um Tor verringert wurde. Die Dramatik spitzte sich immer mehr zu. 40 Sekunden vor Schluss der Anschlusstreffer durch einen von Moritz Baumgart verwandelten Siebenmeter. Die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Fünf Sekunden vor Schluss wehrte Dentzer glänzend ab, und im Gegenzug wurde Poß gefoult. Doch der fällige Siebenmeter führte nicht zum Teilerfolg. „Das mögliche Unentschieden wäre ein gefühlter Sieg gewesen. Doch waren wir in den 1:1-Abwehrsituationen grottenschlecht“, zog Jonas Baumgart, einer der Aktivposten der TSR, sein Fazit. SO SPIELTEN SIE TS Rodalben: Dentzer, 36.-50. Glöckner - Lukas Baumgart (7), Jonas Baumgart (6), Matheis (1) - Ulbrich (2), Hubele (5) - Bold; Schilling, Poß (3), Moritz Baumgart (6), Christian Frank, Greiner Spielfilm: 3:7 (12.), 7:10 (21.), 10:13 (24.), 13:16 (Halbzeit), 15:21 (37.), 20:25 (44.), 24:30 (51.), 30:31 (Ende) - Zeitstrafen: 5 - 8 - Rote Karte: Bold (43., 3. Zeitstrafe) - Siebenmeter: 7/4 - 6/6 - Beste Spieler: Jonas Baumgart, Lukas Baumgart, Moritz Baumgart - Christ, Elliot Igbinedion, Gerstle - Zuschauer: 250 - Schiedsrichter: Tigl/Weber (Ludwigshafen).

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