Pirmasens Die beste Rückrundenabwehr

Mannheim. Die Regionalliga-Fußballer des FK Pirmasens hatten ein breites Grinsen im Gesicht, als sie sich am Samstag im Mannheimer Carl-Benz-Stadion in Richtung der Gästetribüne aufmachten. Dort warteten knapp 50 Fans, um die Mannschaft nach dem 1:0-Sieg beim SV Waldhof hochleben zu lassen. Die rund 2000 Anhänger des SVW suchten dagegen schnell das Weite.

Mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln hat der FKP bei einem Gegner gewonnen, der ihm im Hinspiel (0:3) noch klar überlegen war. In der Defensive ließen die Pirmasenser einmal mehr nur sehr wenig zu, obwohl Abwehrchef Marco Steil gesperrt zuschauen musste. Mit weiterhin nur sieben Gegentoren hat der FKP zusammen mit Meister Kickers Offenbach und dem 1. FC Saarbrücken die beste Defensivbilanz in der Rückrunde. Und im Spiel nach vorne war die Mannschaft geradlinig und konnte sich auf Jannik Sommer verlassen. Der Mann von der linken Außenbahn, im Winter auch beim SV Waldhof im Gespräch, sorgte immer wieder für Gefahrenmomente und es war deshalb kein Zufall, dass gerade er im Strafraum gefoult wurde, ehe Dennis Gerlinger den folgenden Elfmeter sicher zum 1:0-Siegtreffer verwandelte. „Die Jungs haben das sehr gut gemacht“, sagte FKP-Coach Peter Tretter, der sehr zufrieden wirkte. Das war er auch noch, als er sich über die Resultate von den anderen Plätzen und der Dritten Liga informiert hatte. „Wir haben optimal Druck auf Nöttingen ausgeübt“, sagte Tretter nach dem zumindest vorläufigen Sprung auf Platz 14 – das punktgleiche Nöttingen spielt erst heute Abend gegen Wormatia Worms. Der FKP kletterte damit auf einen Tabellenrang, die vielleicht schon vor den Aufstiegsspielen von Meister und Vizemeister den Ligaverbleib ermöglicht. „Mainz II hat auch gewonnen, das war gut“, sinnierte der Coach, der gedanklich auf mehreren Hochzeiten tanzt. In erster Linie kümmert er sich natürlich um die eigene Mannschaft und ihr Fortkommen, doch daneben schielt er stets darauf, was die Konkurrenten im Abstiegskampf und die Südwest-Klubs in der Dritten Liga tun. „Das ist ein Spagat, aber den müssen wir jetzt machen“, ist Tretter Pragmatiker. Froh und stolz ist der Trainer, dass die Pirmasenser sich überhaupt mit den Eventualitäten des Ligaverbleibs beschäftigen zu können, denn das war im Dezember nach zehn sieglosen Spielen in Serie nicht absehbar. Den nächsten Schritt im Kampf um Platz 14 unternehmen die Pirmasenser bereits am Mittwoch (Anstoß: 19 Uhr), wenn mit dem 1. FC Saarbrücken ein weiterer Ex-Bundesligist der nächste Gegner ist. Die Saarländer kämpfen noch um den zweiten Platz, der zu Aufstiegsspielen berechtigt und haben seit Samstag bei vier Punkten Vorsprung auf Elversberg gute Karten, ihn auch am Ende der Saison zu besetzen. „Natürlich hätte ich gerne eine längere Vorbereitung gehabt, denn meine Jungs müssen ja Montag und Dienstag wieder arbeiten und können sich deshalb nicht so schnell erholen, aber es ist ja nicht zu ändern“, sagte Tretter gelassen. Vermutlich ist es genau diese Gelassenheit ihres Trainers, die die Mannschaft des FKP auszeichnet und sie zur sechstbesten in der Rückrunde macht.

x