Pirmasens Das erste Wasgauderby seit Jahrzehnten

DAHN. Am Samstag steigt in der Pfaffendölle das Wasgauderby der Fußball-A-Klasse zwischen dem FC Dahn und dem FC Fischbach.

Zwar kennen sich die Vereine bestens, doch gegeneinander gespielt haben sie selten, denn lange Jahre spielte Dahn weiter oben als Fischbach und nach der Abmeldung und dem Wiedereinstieg der Dahner war Fischbach klassenhöher. So ist es am Samstag das erste Mal seit Jahrzehnten, dass die Fischbacher zu einem Pflichtspiel in Dahn antreten. Und sie sind krasser Außenseiter. Dahn ist mit 41 Punkten Tabellendritter und hat noch Chancen auf Platz zwei, der zur Teilnahme an der Bezirksliga-Aufstiegsrunde berechtigt; Fischbach dagegen ist mit 20 Zählern Drittletzter, damit extremabstiegsgefährdet. Aufsteiger Dahn verfügt mit Männern wie dem oberligaerfahrenen Felix Burkhart, Timo Gassanow (früher FKP II, SV Hinterweidenthal) und Ex-Bezirksligaspieler Hans-Friedrich Duppré über reichlich Qualität. Fischbach hingegen stellt den Kindergarten der A-Klasse. „Meine Mannschaft ist blutjung. Es gibt keine jüngere Mannschaft in der A-Klasse“, weiß FCF-Trainer Mike Brewer, der zu Verbandsligazeiten der Dahner deren Spielertrainer war. Fischbachs Kader rekrutiert sich zu weiten Teil aus der A-Juniorenmannschaft der vorigen Saison. Da waren die Nachwuchskicker des FCF in der Kreisliga am Ball gewesen, „also nicht gerade in der höchsten Spielklasse bei den A-Junioren“, wie Brewer anmerkt. Die Dahn sind zu Hause eine Macht. In neun Heimspielen fuhren sie acht Siege ein, erlaubten nur Tabellenführer Ixheim, einen Punkt mitzunehmen. Phänomenal das dabei herausgespielte Torverhältnis von 37:2. Fischbachs Auswärtsbilanz ist durchwachsen: drei Siege, ein Remis, sechs Niederlagen, damit zehn Punkte – genauso so viele wie aus den zehn Heimspielen. „Es kommt uns entgegen, wenn wir nicht selbst das Spiel machen müssen“, erklärt Brewer, wieso er lieber gegen Teams aus der vorderen Tabellenhälfte antritt als gegen die Konkurrenten im Abstiegskampf. Die Stimmung in seinem Team sei „überragend“, berichtet Dahns Trainer Hans-Werner Schäfer, der durchaus zufrieden mit dem Saisonverlauf ist, allerdings einem wenig erfolgreichen November nachtrauert. Da sei die Chance auf noch mehr in dieser Saison vertan worden. Ein großes Thema ist für Schäfer der „fehlende Schutz“ seiner Spieler „durch die Schiedsrichter“. Zwar reagierten die Referees auf verbale Ausrutscher oft mit Gelben oder Roten Karten, doch wenn richtig böse foul gespielt werde, seien die Schiedsrichter mit Bestrafungen zu zögerlich. Während Dahn mit 49-mal Gelb, viermal Gelb-Rot und viermal Rot auf dem 13. Platz der Fairplaywertung der A-Klasse liegt, thront Fischbach ganz oben. Kein Platzverweis und „nur“ 36 Gelbe Karten ergeben den Bestwert für die Liga. Schäfer braucht sich also vor diesem Spiel eher weniger Gedanken um die Gesundheit seiner Spieler zu machen. Im Übrigen hege er Riesenrespekt vor Fischbach und Brewers Arbeit dort, betont der Coach der Wasgaustädter. Brewers Stimmung ist nach dem 1:1 im Heimspiel gegen Abstiegskonkurrent SG Thaleischweiler und dem 0:1 am Sonntag gegen den SV Großsteinhausen eher gedrückt. „Da haben wir in der Schlussphase drei Szenen, in denen wir das 1:0 machen können, da hoppelt der Ball um zwei, drei Zentimeter am Pfosten vorbei und dann macht Großsteinhausen mit der letzten Aktion des Spiels das 0:1“, erzählt Brewer. „Uns laufen die Spiele weg“, weiß Brewer, dass die Chancen, aus dem Tabellenkeller rauszukommen, von Woche zu Woche weniger werden. „Und ob meine jungen Spieler dann in den letzten fünf Spielen die Nerven haben, sich durchzusetzen, weiß ich nicht.“ Wie gut, dass nun mit Dominic Kessler sein erfahrenster Leistungsträger wieder mit von der Partie sein kann. „Er hat in der Vorrunde nur ein Spiel gemacht“, betont Brewer. Im Moment sähe es so aus, als ob er auch in der kommenden Saison den FCF trainieren wird. Gesucht wird noch ein mitspielender Co-Trainer. Hans-Werner Schäfer dagegen will sich nicht vor Ende März über ein weiteres Engagement beim FC Dahn äußern.

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