Pirmasens Das Ende eines Traums

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Zweibrücken. Der Traum von der Meisterschaft ist ausgeträumt: Im zweiten Play-off-Finalspiel der Eishockey-Regionalliga Südwest verloren die Zweibrücker „Hornets“ gegen den EHC Heilbronn vor der Rekordkulisse von rund 1550 Zuschauern verdient mit 3:5 (0:2, 1:3, 2:0). Damit sicherte sich Heilbronn die vierte Meisterschaft in Folge.

„Wir waren das bessere Team. Die Zweibrücker waren bemüht, aber man hat ihnen die Nervosität angemerkt. Hier hat auch die Erfahrung eine große Rolle gespielt“, bilanzierte „Eisbären“-Coach Sascha Bernhardt, mit Sekt überschäumt, nach der Siegerehrung. Bernhardt hatte völlig Recht. Der Sieg der mit 22 Spielern angereisten Gäste war nie in Gefahr. Wer das Hinspiel gesehen hatte (8:9-Niederlage der Südwestpfälzer in der Verlängerung), war von einer engeren Partie ausgegangen. Aber die Gäste waren über die gesamte Spielzeit überlegen. Wenn Steven Teucke im Zweibrücker Gehäuse nicht so stark gehalten hätte, wäre der Erfolg noch höher ausgefallen. Im ersten Drittel brachte Zweibrücken nur zwei ernsthafte Torschüsse zustande. Anders die Gäste: Bei doppelter Überzahl feuerte John Kraiss einen Schlagschuss von der blauen Linie, Sven Breiter hatte den Schläger noch dran – 0:1. Kurz darauf hielt Teucke einen Schuss von Robin Platz, Breiter traf per Nachschuss – 0:2. Weitere Chancen von Claudio Schreyer und John Kraiss machte Teucke zunichte. Im zweiten Drittel ging es zunächst so weiter: Auf Vorlage von Kraiss sorgte Manuel Pfenning für das 0:3. Ein toller Alleingang von Stephen Brüstle brachte die „Hornets“ zwar kurzzeitig wieder heran, Schreyer in doppelter Überzahl und Pfenning sorgten im Mitteldrittel allerdings für die Vorentscheidung. Die letzten 20 Minuten verwalteten die Gäste den Vorsprung nur noch, hatten die Siegesfeier mit anschließender Sektdusche wohl schon im Kopf. Spannend wurde es erst in den letzten zwei Minuten. Bei Heilbronn saßen Pfenning und Moritz Muth draußen, Zweibrückens Trainer Martin Deßloch versuchte noch einmal alles und nahm den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers raus. Die Taktik ging fast auf: Marc Lingenfelser und Maximilian Dörr brachten den Gastgeber auf zwei Tore heran. Ryan McDonald scheiterte anschließend an Goalie Kevin Yeingst. Für eine Wende war es aber zu spät. „Mit diesen beiden späten Toren haben wir zumindest einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss erreicht“, sagte Deßloch: „Der Sieg der Gäste war absolut verdient. Die waren einfach cooler. Mir haben die Disziplinlosigkeiten von uns nicht gefallen.“ Trotzdem blickt Deßloch auf eine tolle Saison zurück: „Das Spiel war Werbung für das Eishockey. Und im nächsten Jahr wollen wir wieder in das Finale.“ Ein möglicher Gegner sind dann wieder die Heilbronner „Eisbären“. Denn die Chance auf einen Aufstieg in die Oberliga nehmen sie nicht wahr. Mögliche Aufstiegsspiele zur Oberliga Süd gegen den Meister der Bayernliga sagten sie bereits frühzeitig ab. „Wir haben in Heilbronn nicht die Hallenkapazitäten für zwei mehr oder weniger unter Profibedingungen arbeitende Vereine“, so Pressesprecher Ralf Scherlinsky. Neben den Eisbären spielt in Heilbronn noch der DEL2-Ligist Falken Heilbronn. Hochzufrieden waren die EHC-Verantwortlichen mit der Zuschauerzahl. „Dies war heute ein absoluter Zuschauerrekord in der Zweibrücker Eishalle. Ich habe noch einmal mit unserem Eismeister gesprochen, über 1500 waren noch nie bei einem Eishockeyspiel hier“, sagte der Sportliche Leiter Hans-Georg Hähn. So spielten sie EHC Zweibrücken: Teucke – Hellmann, Essig, Brüstle, Hartfelder, Sefrin, Wendland – Lingenfelser, Peters, Dörr, Vodicka, Srnka, McDonald, Wolf, Neumann, Nunold, Machura, Bachstein Tore: 0:1 Breiter (10.), 0:2 Breiter (14.), 0:3 Pfenning (22.), 1:3 Brüstle (24.), 1:4 Schreyer (33.), 1:5 Pfenning (37.), 2:5 Lingenfelser (59.), 3:5 Dörr (60.) - Strafzeiten: Zweibrücken: 22 + 10 Minuten Srnka – Heilbronn: 25 + 10 Minuten Breiter + Matchstrafe Kollmar - Beste Spieler: Teucke, Brüstle – Breiter, Pfenning, Becker - Zuschauer: 1549 - Schiedsrichter: Melcher/Trottmann (Diez/Zweibrücken).

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