Pirmasens Cheftrainer für eine Woche

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Pirmasens. Wenn man mal von seinen sechs Jahren (D- bis B-Jugend) beim FCK absieht, ist Jens Schaufler seit 23 Jahren beim FK Pirmasens. In den vergangenen sieben Tagen war der ehemalige Linksverteidiger, der seine Spielerkarriere im Frühjahr 2014 wegen eines Hüftschadens endgültig beendet hatte, erstmals Cheftrainer der Pirmasenser Regionalliga-Fußballer. Der sonstige Co-Trainer vertrat den privat verhinderten Peter Tretter. Dieser coacht aber heute im so wichtigen Spiel beim SC Freiburg II (Anstoß: 14 Uhr, Möslestadion) wieder das Team.

Schaufler, im Hauptberuf EDV-Administrator der Wasgau-Metzgerei, hatte keinen guten Start in die Vertretungswoche. Seine Mannschaft spielte vergangenen Samstag gegen die Offenbacher Kickers zunächst richtig schlecht und hatte Glück, dass sie zur Pause nur 1:2 hinten lag. „Die erste Halbzeit haben wir verschlafen“, sagt der 33-jährige Pirmasenser mit österreichischem Pass, der den Trainer des Oberligateams, Sebastian Reich, an seiner Seite hatte. Schaufler weiter: „Man muss schon mit einem gewissen Mut spielen.“ Diesen Mumm bewies seine Elf in der zweiten Halbzeit, als sie das Spiel drehte, den amtierenden Meister bei 40 Grad in der Sonne unter Druck setzte, allerdings nicht den Ausgleichstreffer erzielen konnte. So stand am Ende die fünfte Niederlage im sechsten Spiel, wobei Teammanager Andreas Kamphues anmerkt, dass der FKP „immerhin schon gegen fünf der ersten Acht gespielt“ habe. Zweifelsohne wächst damit der Druck, heute bei noch sieglosen Freiburgern zu punkten und zwar möglichst dreifach. Schauflers Job war es daher, die Mannschaft nach dem Offenbach-Spiel wieder aufzubauen. „Das mussten wir erst einmal verdauen. Das hing am Montag schon noch in den Knochen“, erzählt Schaufler, der an seine Industriekaufmann-Ausbildung noch ein im vergangenen Winter abgeschlossenes Fern-Grundstudium in Wirtschaftsinformatik anhängte. Er habe nun diese Woche im Training versucht, „mit verschiedenen Spielformen die Mannschaft wieder auf die Höhe zu bringen“. Ein Defizit ist klar erkannt: „Wir standen diese Saison bisher in entscheidenden Situationen ein Stück weit zu offen.“ Gegen die jungen, technisch starken Freiburger gelte es, „auf Körperlichkeit und Aggressivität Wert zu legen“. Der 18-köpfige Kader für Freiburg wird bis auf eine Ausnahme der gleiche wie gegen Offenbach sein. Stürmer Christopher Ludy rückt für Heraldo Jorrin ins Aufgebot. Niklas Kupper, mit fünf Treffern für den FKP II derzeit Zweiter der Oberliga-Torschützenliste, wurde zwar beim Verband für die Regionalliga nachgemeldet, werde aber „in Freiburg noch nicht dabei sein“. Schaufler: „Er ist aber absolut eine Option.“ Patrick Freyer fehlt weiterhin wegen einer Verletzung im Adduktorenbereich. Ob sich in der Startelf etwas ändert, ließ Schaufler, der im vierten Jahr Tretters Co-Trainer ist, gestern noch offen.

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