Pirmasens Bürgers Beinschusstor bringt Pokalsieg

HERMERSBERG. Getunnelt! Dank Felix Bürgers 20-Meter-Weitschusstor durch die Beine des ansonsten guten Torhüters André Zott gewann Fußball-Regionalligist FK Pirmasens gestern Abend mit 1:0 (0:0) beim SV Hermersberg und steht damit im Verbandspokal-Viertelfinale. Vor 500 Zuschauern wehrte sich der gastgebende Landesligist 90 Minuten lang äußerst tapfer.

„Über weite Strecken hat meine Mannschaft das Spiel offen gehalten. Pirmasens hatte doch nur zwei oder drei Chancen“, sagte Hermersbergs Trainer Fritz Fuchs und fügte hinzu: „Mit etwas Glück gelingt uns sogar noch der Ausgleichstreffer.“ Fuchs spielte damit wohl auf jene Szene in der Nachspielzeit an, als Kaan Akten nach einer Freistoßflanke des aufgerückten Torhüters Zott von der Mittellinie aus kurz vorm FKP-Tor knapp am Ball vorbeisprang. Fuchs zeigte sich mit der Leistung seiner Schützlinge gegen die drei Klassen höher spielenden Pirmasenser zufrieden: „Wir haben uns nicht blamiert, ein gutes Spiel gezeigt und dem FKP nichts geschenkt.“ Die Hermersberger verteidigten sehr geschickt. Die Viererkette um Philipp Weishaar stand sehr gut, das Verschieben klappte prima. Der gefährliche Ex-Hermersberger Patrick Freyer wurde stets gedoppelt. Davor räumten die guten Sechser Martin Gries und Pascal Masch ab. In der Spitze absolvierte Kai Schacker, vergangenen Winter von den FKP-A-Junioren nach Hermersberg gewechselt, ein großes Laufpensum, blieb aber ohne nennenswerte Torchance. Beim FKP bekam Ersatztorhüter Matthias Gize eine Bewährungschance. Er hatte bis auf einen Schuss von Dimitry Palmov in der 47. Minute wenig zu tun, agierte allerdings zweimal leichtsinnig, als er nach Rückpässen Schacker herankommen ließ und jeweils einen Pressschlag fabrizierte. Felix Bürger, nach starken Leistungen im Verbandsligateam erstmals in der Startelf, war die einzige Spitze. Der frühere U17-Bundesligaspieler rechtfertigte seinen Einsatz mit viel Fleiß und dem Führungstor in der 53. Minute. Sascha Hammann, der anstelle von Mathäus Gornik links verteidigte, agierte unauffällig und fehlerlos. Der FKP tat sich schwer bei der Spielgestaltung. Der finale Pass kam – wie schon vergangenen Samstag beim Regionalligaspiel in Zweibrücken – sehr selten. „Das kommt dabei raus, wenn man gedanklich ein Spiel schon im Voraus gewonnen hat. Dann lässt sich der Schalter nicht mehr umlegen“, war FKP-Trainer Peter Tretter mit der Leistung seiner Mannschaft ganz und gar nicht zufrieden. Tretter weiter: „Das Tempo war viel zu niedrig, kaum Bewegung ohne Ball. Dazu kamen viele technische Fehler und ein aggressiver Gegner. Heute zählt nur das Weiterkommen.“ Hermersbergs umsichtiger Abwehrchef Philipp Weishaar sprach von einem „sehr kräfteraubenden Spiel“. Sein Team habe „hauptsächlich hinten drin gestanden“ und – auch mit etwas Glück – das 0:0 lange gehalten, „aber irgendwann ist es dann doch passiert“, sagte der früher in der FKP-Jugend spielende Weishaar.

x