Pirmasens Ausgesprochen zuschauerfreundlich

PIRMASENS. Am Ostersonntag um 8.30 Uhr, wenn andere Nester verstecken, sich für den Kirchengang vorbereiten oder noch im Bett liegen, dröhnen in Pirmasens-Winzeln die Motoren. Im Logistik-Zentrum der Wasgau AG startet der Motorsportclub Wasgau seinen 61. Automobilslalom. Auf der rund 950 Meter langen Asphaltpiste wird um Punkte zur deutschen Slalommeisterschaft des NAVC, zur südwestdeutschen und zur Hessen-Meisterschaft gefahren.

Rund 80 Vornennungen aus der gesamten Republik und dem benachbarten Ausland liegen Rolf Stilgenbauer vom MSC Wasgau bereits vor. Letztlich dürften es nach seiner Schätzung rund 100 Fahrer sein. Dabei haben sich bisher noch keine Teilnehmer aus der Südwestpfalz gemeldet. Die meisten Lokalmatadore entscheiden sich traditionell eher kurzfristig zur Teilnahme. Für alle Interessenten ist eine Anmeldung noch bis kurz vor dem Start der einzelnen Klassen möglich. Im vergangenen Jahr nahmen rund 30 Starter aus der Region Pirmasens teil. Am Sonntag gibt es in Winzeln alles zu sehen, was Motorsport interessant macht. Zunächst sind die Serienfahrzeuge in der Gruppe eins auf der Piste. Dabei handelt es sich um Autos, die eine Straßenzulassung besitzen. Es folgen ab 11 Uhr die Spezialtourenwagen der Gruppe zwei. „Das sind reine Rennwagen, die richtig Power mitbringen“, betont Stilgenbauer. Ab 13 Uhr donnern die Formel- und Eigenbaufahrzeuge über den schnell gesteckten Parcours. Hier wird’s dann richtig laut und richtig schnell. Die schnellsten Rennrunden werden bei den Formel-Fahrzeugen erreicht. Der Rundenrekord liegt bei 39,9 Sekunden. Als besonderes Schmankerl gibt es ab 14.30 Uhr die Rennen in verschiedenen Kartklassen, die auf einem nur 500 Meter langen Kurs fahren. Nach einer Trainingsrunde folgen zwei Wertungsläufe. Der schnellste Wertungslauf wird dann gewertet. Wird eine Pylone umgefahren, gibt es fünf Strafsekunden, wird ein ganzes Tor ausgelassen, werden sogar 15 Strafsekunden verbucht. Damit die Fahrzeuge den strengen Richtlinien entsprechen, erfolgt vor jedem Start die technische Abnahme eines jeden Fahrzeuges, das auf den Rundkurs geht. Stilgenbauer: „Oft entscheiden Nuancen und die Tagesform über den Sieg.“ Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist neben dem fahrerischen Können das Feintuning. Rund 30 Streckenposten und weitere ehrenamtliche Helfer sorgen für die Sicherheit und die Logistik. Nicht nur die Fahrer, auch die Zuschauer kommen voll auf ihre Kosten: Die Slalomstrecke ist gut einzusehen, und im Fahrerlager kann die Atmosphäre vor dem Start miterlebt werden. Ein Gespräch mit den Fahrern und den „Schraubern“ in der Boxengasse gehört beim MSC-Autoslalom dazu. Und das alles bei freiem Eintritt. Für Kinder hält der Osterhase eine kleine Überraschung bereit. (elim)

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