Pirmasens Anstrengend und bestialisch heiß

HELTERSBERG. Jonas Lehmann und Natascha Hartl heißen die Gewinner des 11. Lindenparkfest-Laufes vom vergangenen Sonntag. Lehmann hat mit 42:35,1 Minuten über die 13 Kilometer Distanz seinen Streckenrekord um drei Sekunden verbessert und war gleichzeitig 13 Sekunden schneller als im Vorjahr.

Mit Tim Könnel (43:52,4) und Tom Heuer (45:20,1) liefen zwei weitere TuS-06-Athleten aufs Treppchen, exakt wie im Vorjahr. Hartl, ebenfalls eine aus der Heltersberger Laufabteilung, überquerte nach 53:57,3 Minuten die Ziellinie in der Dorfmitte vor der Landstuhlerin Katja Bambach (56:24,4) und Ribana Bauser aus Reichenbach-Steegen (59:25,4). Die 200er Teilnehmermarke wurde mit 194 Startern, die durchs Ziel liefen, nur knapp verfehlt. „Es wirkt sich positiv aus, dass dieses Jahr der Lauf zur Laufladencupwertung gehört“, merkte Moderator Wolfgang Behr aus Bellheim, seit dem ersten Lauf in dieser Funktion tätig, zutreffend an. „Jonas wird’s schon machen“, prophezeite Minuten vor dem Start der 20-jährige Medizinstudent Tim Könnel. Eine Dreiviertelstunde später stand schließlich fest, dass er recht behalten sollte. Den ersten Kilometer, bis zum Ortseingang Heltersberg lief das Tandem gemeinsam. „Dann musste ich abreißen lassen“, so Könnel. Lehmann, amtierender dritter Berglaufmeister in der offenen Klasse, zeigte sich auch nach der Teilnahme an der Berglauf-Europameisterschaft Anfang Juli und einem weiteren Bergrennen vor zwei Wochen im bayerischen Mittenwald in bestechender Form. Den Abstand zu Könnel konnte der 25-jährige Saarländer sukzessive ausbauen bis zu seinem souveränen Sieg. „Ich war dennoch sehr zufrieden“, resümierte der Zweitplatzierte. Im Vergleich zu seiner Vorjahreszeit von 44:17 Minuten hat sich das TuS-Nachwuchstalent um 25 Sekunden verbessert – und das bei hochsommerlichen Temperaturen jenseits der 25 Grad Marke. Tom Heuer war dagegen enttäuscht. Der Drittplatzierte aus Ruthsweiler lief nicht nur eine gute halbe Minute langsamer als im Vorjahr, er hatte sich zum Ziel gesetzt, möglichst lange an seinem Vereinskameraden Könnel dranzubleiben. „Ich lief die meiste Zeit alleine, das wird’s wohl gewesen sein“, haderte der 45-jährige amtierende deutsche Berglaufmeister der Altersklasse M 45. Der Merzalber Eric Konrath kam als Gesamtsechster durchs Ziel. „Mir fehlte beim Anstieg etwas die Spritzigkeit“, sagte er. „Mir ist heiß“, lauteten die ersten Worte der schnellsten Frau im Ziel, Natascha Hartl. Die längste Strecke, bis etwa Kilometer neun, lief die Fitnesstrainerin eher locker. „Danach hab ich etwas Gas gegeben, weil ich wusste, dass kein Berg mehr kommt“, erzählte sie. Ihre Renntaktik ging voll auf. Für Hartl war es der fünfte von insgesamt sechs Läufen der Laufladencupwertung. Überglücklich über ihre Leistung war die Zweitplatzierte, Katja Bambach. „Es war nach zehn Jahren mein erster Wettkampf, der länger als zehn Kilometer ging“, freute sich die Polizistin darüber, nicht nur heil ins Ziel gekommen zu sein, sondern sogar noch eine Podestplatzierung erlaufen zu haben. „Damit sind meine Erwartungen nicht erfüllt, sie sind übertroffen“, freute sie sich. „Anstrengend, bestialisch heiß“, das waren die ersten Worte von Ribana Bauser im Ziel. Die 43-jährige Athletin der LLG Landstuhl regte an, den Start auf 10 Uhr zu verlegen, statt um 11 Uhr, „dann ist die Hitze noch erträglicher“. Bauser hat an allen bisherigen sechs Laufladencup-Läufen teilgenommen. Persönliche Bestzeit lief Nina Spiegel aus Schmalenberg. Die 25-jährige Bankkauffrau musste sich nach dem Zieleinlauf zwar zunächst kurz hinsetzen, war aber recht schnell wieder fit und konnte sich über ihre Endzeit von 1:02,12 Stunden richtig freuen. „Ich bin hier bei meinem Heimrennen jedes Jahr dabei“, freute sich die Sportlerin. Ein „Wiederholungstäter“ im Freizeitsportbereich ist der Heltersberger Ortsbürgermeister Ralf Morhardt, der ohne jedes Training die 13 Kilometer in einer durchaus respektablen Zeit von 1:21,08 Stunden absolvierte. „Ich war schon mal schneller, aber ohne Training ist eben nicht mehr drin“, freute er sich im Ziel und erhielt von den zahlreichen Zuschauern kräftigen Applaus. Die fünfjährige Leni Riedl aus Höhfröschen feierte ihr Laufdebüt beim Schülerlauf über 1000 Meter, den sie gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Schwester Lilly und Papa Jens beendete. Im Ziel wurde schließlich der Herr Papa, der beim Hauptlauf am Start war, mächtig angefeuert. Der als Laufurgestein in der Region bekannte 78-jährige Pirmasenser Robert Hinkel haderte trotz seiner Zeit von 1:12,51 Stunden mit seiner Wade: „Sie hat gezwickt“, sagte er. Und doch ließ er als ältester Läufer mit seinem 142. Platz annähernd 60 deutlich jüngere Läuferinnen und Läufer hinter sich. Organisator Dieter Kriegshäuser hatte allen Grund zufrieden zu sein, einmal aufgrund der vielen Teilnehmer und zum anderen wegen des Lobes für Strecke und Logistik. (dy)

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