Pirmasens Adventskalender (1): Hirsche und Rehe im Vorgarten

„Ich bin im Forsthaus in Leimen aufgewachsen. Mein Vater war der Förster und unser Haus lag direkt am Waldrand. Es war sehr idyllisch und in der Vorweihnachtszeit, wenn es kalt war und Schnee lag, haben wir die Winterfütterung der Tier direkt vor der Haustür abgehalten. Das war damals noch erlaubt“, erinnert sich der 38-jährige Chef des Pirmasenser Hauptamtes, Markus Zwick, an die Weihnachtszeit in seiner Kindheit. „Aus dem Wohnzimmerfenster konnten wir direkt auf die Hirsche und Rehe sehen, die an den Futterkrippen standen. Das war ein toller Anblick, den vermutlich nicht viele hatten. Die Tiere waren ganz nah und es war schon etwas besonderes, einen großen, majestätischen Hirsch direkt im Vorgarten stehen zu sehen. Als Kind war ich oft mit meinem Vater im Wald unterwegs, was natürlich zur Vorweihnachtszeit, wenn alles verschneit war, seinen besonderen Reiz hatte. Ich durfte auch schon recht früh mit zur Jagd und ich erinnere mich, dass mein Vater mir zu Weihnachten ein selbst geschnitztes Spielzeuggewehr geschenkt hat, das ich in Ehren gehalten habe. Letztens hat mein kleiner Sohn dieses Gewehr geschenkt bekommen. Mein Vater hat es restauriert – es sieht wieder aus wie neu. Am Christbaum hing überwiegend selbst gebastelter Schmuck, den meine Schwester und ich zusammen mit den Eltern fabriziert hatten. Der Baum war immer sehr bunt. Zum Essen gab es traditionell Geflügel. Ente, Gans, Truthahn. Wir hatten unser eigenes Federvieh, von dem eines das Leben lassen musste für Heiligabend. Vor der Bescherung wurde kräftig gesungen, das gehörte unbedingt dazu. Meine Großeltern waren auch da, alle sangen aus voller Kehle, ziemlich laut und jeder in einer anderen Tonart. Wir müssen uns schauerlich angehört haben, denn unsere beiden Jagdhunde jaulten dazu wie die Wölfe und mochten sich gar nicht mehr beruhigen.“ (rezi)

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