Ludwigshafen „Sarotti-Mohr“-Diskussion: Erste Entscheidung gefallen

Die Figur (Mitte) befindet dort seit 45 Jahren, doch nun sollen ihre Tage gezählt sein.
Die Figur (Mitte) befindet dort seit 45 Jahren, doch nun sollen ihre Tage gezählt sein.

Der Ortsbeirat Nord hat am Donnerstagabend mehrheitlich abgelehnt, einen Sarotti-Mohr auf dem Weltkriegsbunker im Stadtteil Hemshof übermalen zu lassen. Das frühere Logo des Schokoladenherstellers ist auf der 1800 Quadratmeter großen Fassade nur durch Zufall zu entdecken. Denn der Bunker wurde mit vielen Motiven von früheren Geschäften aus dem Stadtteil 1979 bemalt. Die Mohrendarstellung sorgt seit Jahren für Rassismusdebatten. Die Firma hat sich deshalb von dem 1918 geschaffenen Logo verabschiedet und den Mohr durch einen Magier ersetzt.

Das Firmenlogo auf dem Ludwigshafener Bunker befindet sich dort seit 45 Jahren. Linken-Ortsbeirat Bernhard Wadle-Rohe hat es erst kürzlich bei einem Spaziergang mit seiner Frau entdeckt. Der Ortspolitiker stellte daraufhin den Antrag, die Figur zu übermalen. Das sorgte für eine emotionale Debatte. Wadle-Rohe lehnte einen Kompromissvorschlag ab. Gisela Witt, Grüne, hatte ein erklärendes Schild vorgeschlagen. Stattdessen forderte der Linke, den Mohr mit einer Kaffekanne einfach zu übermalen. Das lehnte der Ortsbeirat mit 6:2 Stimmen ab. Das Gremium wird sich nach der Kommunalwahl mit dem Thema befassen – dann allerdings ohne Wadle-Rohe, der nicht mehr bei der Wahl antritt. Die Stadtverwaltung will das weitere Vorgehen prüfen.

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