Extremsport Lesetipp: Der Drahtseilakt

 Über den Dächern von Mexiko City: 2016 balancierte Alexander Schulz zwischen den beiden höchsten Gebäuden der Stadt. Unter ihm
Über den Dächern von Mexiko City: 2016 balancierte Alexander Schulz zwischen den beiden höchsten Gebäuden der Stadt. Unter ihm ging es 247 Meter in die Tiefe. Um den Bauch hatte er natürlich ein Sicherungsseil.

Alexander Schulz hält mehrere Weltrekorde im Slacklinen. Er balanciert zwischen Häuserschluchten, Zugspitzgondeln und über speiende Vulkane – obwohl er kurzsichtig ist.

Der Yasur-Vulkan auf der Insel Tanna in der Südsee ist einer der aktivsten Feuerspeier der Welt. Alle drei bis sechs Minuten explodiert er. Dann kracht es ohrenbetäubend, eine gigantische Druckwelle wird erzeugt, und wer in der Nähe ist, spürt die Explosion mit jeder Faser seines Körpers. Das Magma fliegt 400, 500 Meter hoch. Es sieht aus, als würde es brennende Fahrzeuge regnen, erzählen die, die dabei gewesen sind. Wie Alexander Schulz. Im April 2020 absolvierte er am Yasur das bislang gefährlichste Projekt seines Lebens: Schulz spannte eine 260 Meter lange Slackline am Rande des brodelnden Kraters und überquerte ihn gemeinsam mit einem brasilianischen Kollegen. Sie trugen Gasmasken und Brillen wegen der giftigen Schwefeldämpfe, die Schockwellen der Eruptionen störten ihren Gleichgewichtssinn, die nach oben schießenden Lavabomben waren bis zu 1200 Grad heiß. Auf Fotos sieht es wegen des Teleobjektivs so aus, als würde ihnen das Magma um die Ohren fliegen.

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