Rheinland-Pfalz Lehrerverband fordert nach Fall in Edenkoben: Schulen über Sexualstraftäter informieren
„Es kann nicht sein, dass ein mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter im schulischen Umfeld wohnt und die Schulen davon nichts wissen.“ Das sagte Michael Eich, der stellvertretende Landesvorsitzende des Verbandes Reale Bildung (VRB), am Dienstag.
Er fordert, dass Schulen künftig über solche Fälle informiert werden. Anlass ist die Entführung und der Missbrauch eines zehnjährigen Mädchens am Montag in Edenkoben. Das Mädchen wurde auf dem Weg zur Schule in ein Auto gezerrt. Eich ist zudem Leiter der Paul-Gillet-Realschule plus , die in direkter Nachbarschaft zum Gymnasium Edenkoben liegt. Er sei weder im Vorfeld von Behörden informiert worden noch am Montag. Wenn Schulen informiert seien, könnten sie Sicherheitsvorkehrungen verstärken, etwa die Frühaufsicht intensivieren oder noch schneller beim Fehlen eines Kindes die Eltern informieren – was in dem Fall sehr gut funktioniert habe. Es könne auch Tipps geben, dass Kinder nur noch in Gruppen zur Schule gehen sollten. Die Abwägung zwischen dem Persönlichkeitsrecht eines aus der Haft entlassenen Sexualstraftäters und der akuten Gefährdung von Kindern müsse neu getroffen werden, sagte Eich. Eine Rückkehr zur Tagesordnung dürfe es nicht geben. „Jeder Aufwand ist gerechtfertigt, um einen weiteren Fall zu verhindern.“