Pfalz Kerosinablass über der Pfalz: Offene Luke als Auslöser?

Wenn vor einer außerplanmäßigen Landung noch zu viel Kerosin im Tank ist, muss es abgelassen werden.
Wenn vor einer außerplanmäßigen Landung noch zu viel Kerosin im Tank ist, muss es abgelassen werden.

Am vergangenen Freitag sind 15 Tonnen Treibstoff über dem Pfälzerwald abgelassen worden. Das teilt das Luftfahrtbundesamt mit. Die Maschine – eine Boeing 777 der Frachtfluglinie Aerologic – war in Frankfurt Richtung Südosten gestartet und sollte nach Mumbai fliegen. Wie sich über die Internetseite „Flightradar24“ verfolgen lässt, musste der Pilot jedoch bereits auf der Höhe von Aschaffenburg umdrehen.

Ein Reizthema: Immer wieder lassen Flugzeuge über dem Pfälzerwald Kerosin ab. Derzeit werden vermehrt Messstationen gefordert.
Kaiserslautern

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Er flog eine Schleife über Worms, Grünstadt (Kreis Bad Dürkheim), Baumholder und Kaiserslautern. In diesem Bereich wurden die rund 15 Tonnen Kerosin abgelassen, bevor das Flugzeug zurück nach Frankfurt flog. Als Grund nennt die Deutsche Flugsicherung technische Probleme des Flugzeugs. Laut Pressesprecherin Ute Otterbein habe der Pilot dem Fluglotsen eine „Open Cargo Door“ – also eine offene Frachttür – als Grund für die Rückkehr gemeldet. Die Maschine sei danach sicher in Frankfurt gelandet.

Pfalz häufig betroffen

Ein Kerosinablass ist vor einer verfrühten Landung meist nötig, weil die Maschinen mit zu viel Treibstoff im Tank zu schwer sind, um sicher landen zu können. Der letzte Kerosinablass über Rheinland-Pfalz war am 22. September 2023. An diesem Tag sind 60 Tonnen Kerosin abgelassen worden.

Die Pfalz ist das Gebiet in Deutschland, über dem im Verhältnis am häufigsten Kerosin abgelassen wird. Die Deutsche Flugsicherung erklärt das mit der Nähe zum Frankfurter Flughafen und damit, dass Piloten in der Regel dünn besiedelte Gebiete für Treibstoffablässe auswählen, um den übrigen Flugverkehr nicht zu stören.

Laut Modellrechnungen des Umweltbundesamts verdunstet Kerosin an der Luft schnell und hat daher „keine kritischen Umweltauswirkungen“.

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