Wirtschaft IHK: Unternehmen in der Pfalz rüsten sich für Gaskrise

Steigt die Liefermenge nach der Wartung der Gaspipeline North Stream 1 nicht deutlich, stellt das in der Region insbesondere die
Steigt die Liefermenge nach der Wartung der Gaspipeline North Stream 1 nicht deutlich, stellt das in der Region insbesondere die Prozessindustrie, also Firmen wie die BASF in Ludwigshafen, vor enorme Herausforderungen.

Ein drohender Mangel an Gas hätte auch für Firmen in der Region – und für den Arbeitsmarkt – massive Folgen. Im schlimmsten Fall müssten Produktionsanlage abgeschaltet werden, sagt Steffen Blaga von der IHK Pfalz.

Von Sonja Weiher

Unter Unternehmern in der Pfalz herrsche derzeit eine große Anspannung, wie sich die Situation am Energiemarkt, speziell mit Blick auf die Gaspipeline North Stream 1, weiter entwickelt. Viele produzierende Firmen bräuchten Gas nicht allein als Energieträger, sondern auch stofflich oder um durch Verbrennen Prozesswärme zu gewinnen. Das betreffe in der Pfalz insbesondere große Arbeitgeber wie den Ludwigshafener Chemiekonzern BASF sowie die Pharma-, Werkstoff- und Glasindustrie, führt Steffen Blaga, Leiter des Geschäftsbereichs Innovation, Umwelt und Existenzgründung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz, auf RHEINPFALZ-Anfrage aus.

Suche nach Alternativen zu Gas

Für diese energieintensiven Branchen der Prozessindustrie sei es schwierig, dem Gasspar-Appell der Bundesregierung zu folgen. Sie hätten ihre Produktion bereits aufgrund der ohnehin hohen Preise hocheffizient aufgestellt. „Einsparpotentiale gibt es kaum noch“, sagt Blaga. Um die Produktion zu sichern, würden mit Hochdruck Alternativen gesucht und teils bereits Vorkehrungen getroffen, notfalls ausrangierte Öl-Heizungen wieder in Betrieb zu nehmen.

Von der aktuell sehr hohen Nachfrage nach Möglichkeiten des Energiesparens und Alternativen zu Gas könnten beispielsweise Heizungsbauer und Anbieter von Fotovoltaikanlagen in der Region nicht profitieren. Gründe dafür sind laut Blaga neben Material- und Personalmangel zu langwierige Genehmigungsverfahren. Die IHK Pfalz, die nach eigenen Angaben rund 80.000 Unternehmen vertritt und an vier Standorten in Ludwigshafen, Kaiserslautern, Pirmasens und Landau etwa 170 Mitarbeiter beschäftigt, plant neben einem bestehenden Sondernewsletter zur Gasversorgungslage eine Online-Plattform zum regelmäßigen Austausch mit Firmenvertrern.

Ein ausführliches Interview mit dem IHK-Experten lesen Sie hier.

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