Klimaschutz CO2-neutrales Kerosin: Weltweit erste Anlage im Emsland eröffnet

Blick auf die Anlage zur Produktion von CO2-neutralem Kerosin.
Blick auf die Anlage zur Produktion von CO2-neutralem Kerosin.

Es ist die erste Anlage dieser Art weltweit: Im niedersächsischen Werlte ist am Montag eine Anlage zur Herstellung von CO2-neutralem Kerosin eröffnet worden. „Damit Deutschland bis 2045 Klimaneutralität erreicht, muss auch der Luftverkehr seinen Beitrag leisten“, erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) anlässlich der Eröffnung. In der Herstellung von CO2-neutralem Kerosin sieht die Umweltministerin auch große wirtschaftliche Chancen für Deutschland.

„Wenn wir jetzt zeigen, dass diese Technologie funktioniert, schafft das auch neue Exportchancen für den Anlagenbau“, so Schulze. Sogenannte Power-to-Liquid-Kraftstoffe leisteten jedoch nur dann einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn zur Produktion des für die Kerosinherstellung notwendigen Wasserstoffs erneuerbare Energien verwendet werden.

Regelbetrieb ab 2022

Die neuartige Anlage produziert Kerosin synthetisch aus Wasser und Strom, den Windräder aus dem Umland liefern. Außerdem werden Abfall-CO2 aus Lebensmittelresten einer Biogasanlage sowie CO2 aus der Umgebungsluft verwendet. Den Regelbetrieb plant der Betreiber Atmosfair ab dem ersten Quartal 2022, dann soll die Anlage täglich acht Fässer mit Rohkerosin produzieren.

Ab 2026 müssen in Deutschland mindestens 0,5 Prozent des Flugkraftstoffes aus Power-to-Liquid-Kerosin bestehen. Dies entspricht jährlich rund 50.000 Tonnen und somit einem Vielfachen dessen, was die neue Anlage in Werlte produzieren kann. 2030 steigt die Beimischungsquote auf zwei Prozent.

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