Unternehmen BASF-Chef begründet Stellenabbau in Ludwigshafen

„Wir müssen als Unternehmen jetzt handeln“, sagt BASF-Chef Martin Brudermüller.
»Wir müssen als Unternehmen jetzt handeln«, sagt BASF-Chef Martin Brudermüller.

Schwaches Wachstum in Europa, massiv gestiegene Energiekosten und geplante Regulierungen der EU: Damit begründete BASF-Chef Martin Brudermüller am Mittwoch erstmals ausführlicher das Mitte Oktober angekündigte Kosteneinsparungsprogramm des Ludwigshafener Chemiekonzerns, das am Standort Ludwigshafen auch einen Stellenabbau in noch nicht genanntem Umfang umfasst.

„Zum einen wächst der europäische Chemiemarkt seit rund einem Jahrzehnt nur noch schwach“, sagte Brudermüller. „Zum anderen setzt der deutliche Anstieg der Erdgas- und Strompreise im Laufe dieses Jahres chemische Wertschöpfungsketten unter Druck.“ In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 beliefen sich der BASF zufolge die Mehrkosten für Erdgas an ihren europäischen Standorten auf rund 2,2 Milliarden Euro im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021. „Außerdem belasten große Unsicherheiten die chemische Industrie durch eine Vielzahl geplanter EU-Regulierungen“, so Brudermüller weiter.

„Wettbewerbsfähigkeit gefährdet“

„Diese herausfordernden Rahmenbedingungen in Europa gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produzenten. Dies macht es absolut notwendig, dass wir unsere Kostenstrukturen so schnell wie möglich und auch dauerhaft anpassen. Wir müssen als Unternehmen jetzt handeln! Unser Kosteneinsparprogramm dient der mittel- und langfristigen Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Europa. Nur mit entschlossenem Handeln nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden, Aktionären und der Gesellschaft wahr“, sagte der BASF-Vorstandsvorsitzende.

Wie bereits angekündigt will die BASF bis Ende 2024 jährliche Kosteneinsparungen von 500 Millionen Euro erreichen. Mehr als die Hälfte dieser Einsparungen sollen den Angaben zufolge am Standort Ludwigshafen umgesetzt werden. Das beinhalte auch einen sozialverträglichen Stellenabbau, hatte Mitte Oktober ein BASF-Sprecher bestätigt. An seinem Standort Ludwigshafen zählt der Konzern 39.113 Mitarbeiter.

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