Neustadt Weinbau grundwasserschonend betreiben

Die Verbandsgemeindewerke Maikammer übernehmen das Kooperationsprojekt Grundwasserschutz im Weinbau. Dafür sprach sich der Verbandsgemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung aus. Das Projekt kostet die Werke 35.000 Euro im Jahr. Vom Land gibt es 80 Prozent dazu.

Was bedeutet nun dieses Kooperationsprojekt? Gemäß der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union muss bis 2015 das Grundwasser in einem guten chemischen Zustand sein. Das Wasser im Einzugsgebiet des Tiefbrunnens Rans I in Maikammer ist aber leicht mit Nitrat belastet. Fachbehörden hatten festgestellt, dass das Wasser des Brunnens aus dem Areal südlich und südwestlich der Gemeinde stammt und damit die gesamte Weinbaufläche zwischen Edenkoben und Maikammer umfasst. Deshalb sah sich die Verbandsgemeinde zum Handeln gezwungen: Schon 2007 wurde das Grundwassermodell beschlossen. Darin wurden Verbote und Gebote festgelegt, die den Kooperationsgedanken zwischen Weinbau und Wasserwirtschaft widerspiegeln sollen. Dies bedeutet, dass die Weinqualität erhalten oder gar weiterentwickelt und gleichzeitig die Grundwasserqualität verbessert werden soll. Erreicht werde dieses Ziel jedoch nur mit einem optimierten Stickstoffmanagement. Das heißt, Art und Menge der Düngemittel werden den Besitzern der Wingerte nahegelegt. So lasse sich der Weinbau grundwasserschonend betreiben.

25 Winzer haben diesen Kooperationsvertrag unterschrieben, wie Werkleiter Andreas Reuter informierte. Die Arbeit der Betriebe sei in keiner Weise durch dieses Projekt beeinträchtigt. Im Gegenteil, durch die Untersuchungen des Bodens, der Blattstiele oder des Mosts könnten genaue Düngungsempfehlungen gegeben werden. Davon profitiere auch der Weinbaubetrieb, der seine Erfahrungen mitunter auf Lagen außerhalb des Wasserschutzgebiets übertrage, sagte Reuter.

Das Kooperationsprojekt sei vom Umweltministerium des Landes sogar als Vorzeigemodell gesehen worden, ergänzte Bürgermeister Karl Schäfer. Und bei einem gemeinsamen Termin mit den beteiligten Winzern in Mainz sei die vorbildliche Zusammenarbeit gelobt worden.

Für das Projekt hat das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten zwischen 2009 und 2013 195.000 Euro genehmigt, berichtete Reuter. Ab diesem Jahr sollen die Werke die jährlich anfallenden Kosten von 35.000 Euro übernehmen. Da das Land, das sich für eine Fortführung ausspreche, einen Zuschuss von 80 Prozent übernehme, verblieben für die Verbandsgemeinde nur 7000 Euro. Der Rat stimmte dem einstimmig zu. (giw)

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