Neustadt Wechsel direkt nach dem Kochfestival

Mit dem Ablauf des Genussfestivals „Kochkunst und Freunde“ hat Initiator Patrik Kimpel, der Geschäftsführer der Ketschauer Hof Hotel & Restaurant GmbH, zu der auch das Kaisergarten Hotel & Spa zählt, nach nur einem Jahr die Unternehmensgruppe Niederberger verlassen. Dies bestätigte deren Alleingesellschafterin Jana Niederberger auf Anfrage. Die Nachfolge tritt am 22. April Christian Siegling an.

Siegling war zuletzt als Hoteldirektor des zur Althoff-Gruppe zählenden Hotels „Schloss Lerbach“ in Bergisch-Gladbach tätig. Die Personalentscheidung kam zwar überraschend, aber unterschiedliche Auffassungen in der wirtschaftlichen Ausrichtung der beiden Hotels und deren Restaurants führten letztendlich zu einer Trennung zwischen dem erfahrenen Sternekoch Kimpel und der Niederberger-Gruppe. Dabei war der langjährige Präsident der bundesweiten Vereinigung „Jeunes Restaurateurs“ erst zum 1. April 2013 vom Hotel und Restaurant „Kronenschlößchen“ in Eltville nach Deidesheim gewechselt. Kimpel hatte sich im Rheingau nicht nur als Koch einen Namen gemacht, sondern auch mit der Weiterentwicklung des Rheingauer Gourmet Festivals. „Die Größe unserer Betriebe erfordert sehr viel wirtschaftliches Know-how“, erklärt Jana Niederberger (33), weshalb sie erstmals nach Alexander Hess und Patrik Kimpel auf einen erfahrenen Betriebswirt in der Führung der zwei Hotels und drei Restaurants setzt. Der 39-jährige gebürtige Würzburger Christian Siegling startete seine Karriere mit einer Ausbildung zum Restaurantfachmann. Anschließend studierte er Tourismusbetriebswirtschaft, Fachrichtung Hotel- und Gastronomiemanagement, an der Dualen Hochschule in Ravensburg. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums als Diplom-Betriebswirt war er im Hotel Bareiss in Baiersbronn tätig, im Jahre 2004 wechselte er zur Althoff Collection, wo er als stellvertretender Hoteldirektor im St. James’ Hotel & Club in London auch internationale Erfahrungen sammeln konnte. Zuletzt war Siegling Generalmanager im Althoff Schloßhotel Lerbach in Bergisch Gladbach. Patrik Kimpel bestätigte auf Nachfrage seine Freistellung aus dem Unternehmen. Über seine künftigen beruflichen Pläne wollte er sich noch nicht äußern, nachdem er sich am vergangenen Montag im Beisein der anwesenden Köche des Genussfestivals von den Mitarbeitern verabschiedet hatte. „Herr Kimpel ist sicher einer der erfahrensten Köche im Lande und hat auch bei uns mit seinem Netzwerk in diesem Bereich seine Handschrift hinterlassen“, meinte Niederberger. So hatte Kimpel einen Umbruch eingeleitet, als er den jungen Sternekoch Daniel Schimkowitsch als Nachfolger von Jens Fischer und Axel Krause für das Restaurant Freundstück verpflichten konnte. Die Ehefrau des verstorbenen Eigentümers Achim Niederberger führt nach seinem Tod am 25. Juli 2013 die Unternehmensgruppe Niederberger fort. Sie möchte künftig noch stärker neben der Wirtschaftlichkeit auch auf die Modernisierung der Betriebe setzen: „Unser Anspruch und Ziel muss es sein, dass wir verstärkt auch junge Gäste für unsere Hotels und Restaurants begeistern können.“ Jana Niederberger ist überzeugt, mit dem 28-jährigen Daniel Schimkowitsch den richtigen Koch für das Restaurant Freundstück gefunden zu haben. „Wir möchten beide weg von der oftmals steifen und angestaubten Sterneküche“, begründet sie den Wechsel an der Spitze der Gesellschaft. „Diese Aufgabe ist eine besondere Herausforderung für mich, die ich mit viel Freude angehen werde. Die beiden Hotels sind gut aufgestellt und bieten den idealen Rahmen für Individualreisende wie für Tagungen und Familienfeiern. Mit Daniel Schimkowitsch im Restaurant Freundstück im Ketschauer Hof und Matthias Striffler im Restaurant Hippo im Kaisergarten haben wir zwei hervorragende Küchenchefs“, sagt der neue Geschäftsführer Christian Siegling. Auch beim Kochfestival in Deidesheim möchte Jana Niederberger einen anderen Weg einschlagen. „Wir stehen zu diesem Festival, aber ich wünsche mir da deutlich mehr Regionalität, Bodenständigkeit und intensivere Zusammenarbeit mit den Köchen und den Winzern aus der Region als bei der Premiere“, meinte Niederberger. (wij)

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