Neustadt Verhaftet nach EU-Beitritt

Fast 14 Jahre ist es her, dass bei einem Streit in Neustadt einer der beiden Kontrahenten schwer verletzt wurde und seitdem behindert ist. Der Mann, der daran schuld sein soll, muss sich ab morgen, 9 Uhr, wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor dem Schwurgericht des Landgerichts Frankenthal verantworten.

Veränderten politischen Verhältnissen hat es der inzwischen 37-jährige serbische Staatsbürger zu „verdanken“, dass er nach so vielen Jahren vor Gericht steht. Der Mann war unmittelbar nach der Auseinandersetzung geflohen. Er wurde erfolglos mit internationalem Haftbefehl gesucht. Bis zum vergangenen Jahr – da wollte der Serbe nach Kroatien einreisen. Kroatien aber ist am 1. Juli 2013 der EU beigetreten – und hat sich damit auch verpflichtet, Personen, die mit Haftbefehl gesucht werden, unmittelbar an jenes EU-Mitgliedsland auszuliefern, das den Haftbefehl erwirkt hat. Bei der Einreise nach Kroatien wurde festgestellt, dass gegen den 37-Jährigen ein Haftbefehl vorliegt. Er wurde festgenommen und an die Bundesrepublik ausgeliefert. Der 37-jährige Angeklagte soll seinem Kontrahenten bei dem Streit in Neustadt am 4. November 2000 mit dem Metallteil einer Axt auf den Kopf geschlagen haben. Das Opfer soll dabei unter anderem einen Bruch des Schädeldachs und Gehirnblutungen davongetragen haben. Der Angeklagte hat sich bisher zu den Vorwürfen noch nicht geäußert. Ob und wie weit sich die Zeugen, die geladen sind, noch an den Vorfall erinnern, ist offen. Das Schwurgericht hat zwei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil ist für Donnerstag, 22. Mai, geplant. (ann)

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