Neustadt „Unser Anspruch ist ganz klar ein anderer“

Michele Beretta und Aaro Vainio fuhren ihren Lamborghini im Samstag-Rennen auf Rang zehn.
Michele Beretta und Aaro Vainio fuhren ihren Lamborghini im Samstag-Rennen auf Rang zehn.

«Neustadt/Oberlungwitz.» Es liegt kein leichtes Renn-Wochenende hinter den Mitgliedern des Neustadter Rennteams Rosberg. In der DTM stand ein Einsatz auf dem Nürburgring an, den René Rast mit seiner historischen Leistung von zwei Pole-Positions und zwei Siegen zu einem wahren Triumph gemacht hat. Der andere Teil des Teams fuhr auf den Sachsenring bei Chemnitz, weil dort das ADAC GT-Masters seinen vorletzten Saisonauftritt hatte.

Natürlich waren ähnliche Erfolge auf dem 3,671 Kilometer langen Kurs nicht zu erwarten. Trotzdem war Ramon Hämmerle nicht völlig unzufrieden. Der Teammanager hatte das Kommando vor Ort. „Am Samstag hat`s gut geklappt“, sagt er. Zumindest beim Fahrzeug mit der Startnummer 53. Aaro Vainio stellte den Lamborghini Huracan auf Startposition zehn. Auf demselben Platz wird das Fahrzeug auch im Rennergebnis geführt. Das bedeutet, dass das Duo Vainio und Michele Beretta beim Sieg der südafrikanischen Brüder Sheldon und Kevin van der Linde wieder einen Punkt gewonnen haben. Das zweite Rosberg-Auto mit Jonathan Judek und Jimmy Eriksson wurde auf Rang 22 gewertet. „Was uns besonders stolz macht: Wir waren der beste Lambo“, sagt Hämmerle. Doch dieses erfreuliche Ergebnis hing an einem ganz dünnen Faden. Beim Training am Freitag lief der Zehnzylindermotor nicht richtig rund. Die Elektronik. Teile wurden ausgetauscht, Ratschläge aus der Eifel per Telefon angefordert. Doch der Fehler ließ sich nicht lokalisieren. Bevor als letzte Maßnahme noch der Motor-Kabelbaum ausgewechselt wurde, füllte Hämmerle vorsorglich ein Formular aus, dass das Auto am Rennen starten darf, obwohl es nicht am Qualifying teilgenommen hat. Doch wahrlich in letzter Minute wurden die Mechaniker fertig. Und das Triebwerk lief völlig problemlos. Umso deprimierender dann der Sonntag. Das fing beim Qualifying an. „Wir hätten uns wieder um Platz zehn einreihen können, aber beide Fahrer haben zu viele Fehler eingebaut“, sagt Hämmerle. Im Rennen kam es schon in der ersten Runde zu einer Massenkarambolage. Mittendrin die Rosberg-Lambos. „Wenn du in der Mitte oder weiter hinten losfährst, kann so was immer passieren“, weiß Hämmerle. Das Rennen wurde für etwa eine Stunde unterbrochen. Joel Eriksson hatte sowohl einen Rammstoß vorne links als auch hinten rechts abbekommen. Die Folge: Spurstange verbogen und Probleme beim Gangwechsel. Aus. Michele Berettas Flunder war ebenfalls heftig mitgenommen worden. Mit viel Klebeband wurden alle losen Teile so fixiert, dass er beim Restart wieder antreten konnte. Um größere Schäden zu vermeiden, wurde Kollege Vainio in der 28. Runde in die Garage geholt. Nullnummer auf der ganzen Linie. Da hellten auch die guten Nachrichten vom Nürburgring die Stimmung nicht auf. „Unser Anspruch ist ganz klar ein anderer“, sagt Hämmerle. Übernächstes Wochenende findet das GT-Masters-Finale in Hockenheim statt. Es wird wieder kein leichtes Wochenende: Parallel dazu tritt die DTM am Red-Bull-Ring auf.

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