Neustadt Traumrollen inklusive

Kaiserslautern. Seit 15 Jahren steht Schauspielerin Hannelore Bähr im Kaiserslauterer Pfalztheater auf der Bühne. Und egal ob in Haupt- oder Nebenrollen – sie drückt jeder Figur ihren Stempel auf und ist in Sachen Kritiker- und Publikumsreaktionen eine sichere Bank. Dieser Tage feiert die gebürtige Mannheimerin außerdem ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum.

Nach dem Abitur studierte die 1961 geborene Mimin zunächst Theaterwissenschaften, Germanistik und Pädagogik in Erlangen, bevor sie 1985 ihre künstlerische Ausbildung an der Schule für Schauspiel in Hamburg begann. Ihr erstes Engagement trat die junge Schauspielerin 1989 dann am Bayerischen Staatsschauspiel in der Landeshauptstadt München an. 1990 wechselte sie an das Theater „Tri-Bühne“ in Stuttgart. Dort schätzte sie die internationalen Kooperationen, etwa mit Istvan Szabo, Peter Brook, Miriam Goldschmidt und Urs Bihler, sowie erfüllende Hauptrollen wie die Antigone im gleichnamigen Stück von Sophokles oder Nina in Tschechows „Möwe“. Gastspiele führten sie unter anderem nach Moskau, Prag, Paris und Budapest. 1997 wechselte sie dann in die Westpfalz ans Pfalztheater. Hier arbeitet sie mittlerweile unter dem dritten Intendanten. Unvergessen sind für sie Traumrollen wie Schillers Maria Stuart, die Katharina in „Der Widerspenstigen Zähmung“, das Mariedl in den „Präsidentinnen“ von Werner Schwab an der Seite von Geertje Nissen und Susanne Ruppik. Sehr teuer sind ihr auch Reinhard Karows Regiearbeiten „Hautnah“ und „Gott des Gemetzels“, ihr Mephisto an der Seite von Faust Henning Kohne in der Inszenierung von Johannes Reitmeier oder die Titelrolle in Brechts „Mutter Courage“. Ihre „Monnemer“ Version des Obdachlosenstücks „Die da“ zeigt sie gelegentlich immer noch und überall. Daneben ist sie die Pfalztheater-Knef in „So oder so“ und zurzeit Gast in Wohnzimmern der Region mit dem Soloabend „Welche Droge passt zu mir?“. Trotz ihres ausfüllenden Engagements am Theater spielen für sie Aufgaben und Rollen in Funk und Fernsehen eine wichtige Rolle. Mit literarisch-musikalischen Programmen ist sie weithin präsent. Die Liste ihrer künstlerischen und karitativen Tätigkeiten ist lang: Sie ist reges Mitglied der Künstlerwerkgemeinschaft und Schirmherrin des Mehrgenerationenhauses Kaiserslautern. Außerdem arbeitet sie als Schauspiel-Dozentin in VHS und Caritas. (bgu)

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