Neustadt Selbst der Tormann trifft

«Zweibrücken.»47 Minuten waren im Drittligaspiel zwischen dem designierten Absteiger aus der Dritten Handballliga, der VT Zweibrücken-Saarpfalz, und der TSG Haßloch am Samstag in Zweibrücken gespielt, da riss TSG-Torhüter Daniel Schlingmann jubelnd die Arme nach oben. Er hatte nicht nur einen Ball abgewehrt, sondern blitzschnell umgeschaltet und die Kugel ins leere VTZ-Tor zum zwischenzeitlichen 23:17 für die TSG geworfen. Am Ende gewann Haßloch verdient mit 27:22.

Unter anderem dank eines sehr gut aufgelegten Daniel Schlingmann zwischen den Pfosten. „Klar, ich versuche immer, alle Bälle zu halten. Aber im Handball funktioniert das leider nicht“, sagte Schlingmann lachend nach seiner 60-minütigen Gala-Vorstellung. Dass sein Torwartkollege Florian Pfaffmann im ersten Durchgang kam, um erfolgreich einen Strafwurf von Tom Paetow zu entschärfen, komplettierte das starke Bild, dass die TuS-Keeper hinterließen. Dabei gab es von Schlingmann auch ein Kompliment für seine Vorderleute im Innenblock, Oliver Zeller und Tobias Job: „Die haben heute gut gestanden.“ Dass die Haßlocher trotz der guten Torhüterleistung zur Halbzeit nur 12:11 führten, lag unter anderem daran, „dass wir etwas zu behäbig agiert haben“, erklärte Thomas Müller, Sportlicher Leiter der TSG. „Wir hätten zur Halbzeit deutlicher führen können“, analysierte Dennis Götz. Das mit dem Tempo änderte sich in den ersten vier Minuten der zweiten Hälfte nachhaltig. In dieser Phase zog es die TSG an und spielte sehr effektiv. Zweimal in Folge parierte Schlingmann Würfe von VTZ-Kapitän Philip Wiese, leitete schnelle Angriffe ein, die Elvijs Borovodskis zum 13:11 und Linksaußen Denni Djozic per Dreher zum 14:11 abschlossen. Bei den folgenden VTZ-Angriffen gewann Schlingmann alle Duelle gegen die Zweibrücker Angreifer. Djozic und Zeller nutzten das, um den Vorsprung der Haßlocher auf 16:11 auszubauen. Nach vier gespielten Minuten im zweiten Durchgang. „Knackpunkt waren sicherlich die ersten Minuten der zweiten Hälfte“, bilanzierte TSG-Trainer Tobias Job. Danach habe seine Mannschaft etwas entspannter agieren können, „und wir haben es wirklich relativ souverän runtergespielt“, stellte er zufrieden fest. „Wir haben die erste Hälfte gut mitgehalten, hatten uns vorgenommen, weiter geduldig zu bleiben, etwas breiter zu gehen und haben dann in den ersten Minuten der zweiten Hälfte diese Fehlwürfe“, sah auch VTZ-Trainer Danijel Grgic die spielentscheidenden Momente direkt nach Anpfiff der zweiten 30 Minuten. Und in Schlingmann, den seine Angreifer schön warm geworfen hätten. Stark Schlingmanns Paraden in der neunten Minute, als er einen Wurf von VTZ-Rechtsaußen Jacob Brauns entschärfte und den Nachwurf von Mokris parierte. Klasse, wie er den Tempogegenstoß von VTZ-Linksaußen Richard Wilga und den Nachwurf von Laurynas Petrusis abwehrte (50.). So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann (1), Pfaffmann (Siebenmeter) – Borovodskis (5), Zeller (4), Seelos (4) – Gregori (1), Kern (1) – Job (2) – Götz, Röller (1), Djozic (7/5), Hartstern, Muhovec (1). Spielfilm: 5:5 (11.), 8:8 (20.), 8:10 (24.), 11:10 (28.), 11:12 (Halbzeit), 11:16 (34.), 13:18 (40.), 16:19 (42.), 17:24 (51.), 22:27 (Ende) - Siebenmeter: 7/6:5/5 – Zeitstrafen: 5:5 – Rote Karte: Kraucevicius (60./grobes Foul) - Beste Spieler: Fehlanzeige – Schlingmann - Zuschauer: 400 – Schiedsrichter: Ahlgrimm/Backwinkel (Handballverband Westfalen).

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