Neustadt „Schritt in die falsche Richtung“

Die Anzahl der Glascontainer im Kreis soll auf 150 steigen.
Die Anzahl der Glascontainer im Kreis soll auf 150 steigen.

Die Bürger des Kreises Bad Dürkheim sollen ihr Altglas ab 2020 nicht mehr in Plastiksäcken, sondern nur noch in Glascontainern entsorgen. Das hat der Werkausschuss des Kreises im Juli einstimmig beschlossen. Die Haßlocher FWG sieht darin einen Schritt in die falsche Richtung und beantragt, eine Resolution zur Rücknahme des Beschlusses zu verabschieden.

Wie am 25. Juli berichtet, soll die Anzahl der Containerstandorte von derzeit 75 auf 150 erhöht werden. Hintergrund der geplanten Änderung: Die Duale System Deutschland GmbH (DSD) ist für die Altglassammlung im Kreis zuständig. DSD muss jedoch das Sammelsystem mit dem Kreis abstimmen und hat dazu mit ihm eine Vereinbarung getroffen, die noch bis Ende 2019 gültig ist. Darin ist die Sacksammlung von Mischglas sowie die farblich getrennte Entsorgung über Container geregelt. Diese Zweigleisigkeit möchte DSD in Zukunft nicht mehr, weil es zunehmend Probleme mit der Verwertung und Vermarktung des in Säcken gesammelten Glases gebe. Das Problem werde verschärft mit der höheren Recyclingquote, die das Verpackungsgesetz ab 2019 beziehungsweise 2022 vorschreibe. Die Haßlocher FWG sieht in der Abschaffung der Sammlung von Altglas „ein falsches Signal“. Die geplante Änderung habe für die Bürger in Haßloch und im Landkreis die Folge, dass Altglas an zentralen Sammelstellen abgegeben werden müsse. Die FWG befürchtet, dass dadurch mehr Waren in Plastikverpackungen gekauft werden, da deren Umverpackungen leichter zu entsorgen seien. Ebenso steige die Wahrscheinlichkeit, dass Glasbehältnisse über den Restmüll entsorgt werden. Aufgrund fehlender Motivation mancher Mitbürger könne es auch zu vermehrter illegaler Ablagerung von Glasmüll kommen. Dadurch könne gerade bei heißen Temperaturen die Gefahr von Wald- und Flächenbränden stark steigen. Bei jeden Einwurf von Altglas in den Container entstehe Krach, der die Anwohner beeinträchtige. Da Haßloch für dieses Vorhaben nicht über eine ausreichende Anzahl von Abgabestellen verfüge, müssten weitere Container im Ortsgebiet aufgestellt werden. Hier verfüge die Gemeinde über zu wenige absolut einschränkungsfreie Standorte, was den Zugang und die Beeinträchtigung der Anwohner betreffe. Weiterhin steige die Verletzungsgefahr an den Sammelcontainern, wenn dort – etwa bei Überfüllung – Glasbehältnisse nicht vorschriftsgemäß abgestellt werden und unter Umständen zu Bruch gehen. Auch durch Glassplitter rund um die Sammelstellen könne es bei Anlieferung zu Reifen- oder sonstigen Schäden kommen. Weil sie in dem Vorhaben einen Schritt in die falsche Richtung sieht, bittet die FWG Bürgermeister Lorch, ihren Antrag schnellstmöglich dem Gemeinderat zwecks Verabschiedung einer entsprechenden Resolution an den Landkreis Bad Dürkheim vorzulegen.

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