Neustadt Pfalzmatinée: Spannendes über die Burg Trifels

Heute ein Besuchermagnet, über Jahrhunderte aber nicht mehr als ein Steinbruch: die Burg Trifels.
Heute ein Besuchermagnet, über Jahrhunderte aber nicht mehr als ein Steinbruch: die Burg Trifels.

In der letzten Veranstaltung dieses Jahres spricht Jürgen Keddigkeit auf Einladung des Fördervereins Herrenhof Mußbach am kommenden Sonntag in der Reihe „Lebendige Pfalz in Geschichte(n)“ über ein Thema, das ihm als ausgewiesenem Burgenforscher besonders nahe liegt: den „Niedergang von Burg Trifels im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit“.

Diese markante Felsenburg über Annweiler ist heute eine der touristischen Hauptsehenswürdigkeiten der Pfalz, ein überaus beliebtes Ausflugsziel mit jährlich mehr als 100.000 deutschen und internationalen Besuchern. Das entspricht ihrer historischen Bedeutung im Hochmittelalter, als die von der Herrscherdynastie der Salier gegründete und von den Staufern ausgebaute Burg eine der mächtigsten des Reiches war, Schatzkammer für die Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und zeitweises Gefängnis des nicht minder wertvollen englischen Königs Richard Löwenherz.

Weniger beachtet sei allerdings, dass der Trifels, dessen Besitz noch 1255 als „Gipfel der Freude“ bezeichnet wurde, bereits wenige Jahrzehnte später nur noch ein „Abklatsch früherer Größe“ war, erklärt Keddigkeit. Denn die Reichsburg, die seit 1273 nur noch Sitz des Landvogts war, musste 1298 den endgültigen Abtransport der Reichskleinodien hinnehmen – ein schlagender Beweis für ihre abnehmende Bedeutung, was auch damit zu tun hat, dass sich die Machtzentren der Reichs in dieser Zeit in andere Regionen verlagerten. Wie Keddigkeit hervorhebt, hatte König Heinrich VII. aus dem Hause Luxemburg zwar 1310 noch größere Baumaßnahmen veranlasst, doch 20 Jahre später verpfändete König Ludwig IV. der Bayer die Burg an die Pfalzgrafschaft. Ziel seines Vortrags ist es, so der Historiker aus Kaiserslautern, dessen Name untrennbar mit dem mehrbändigen „Pfälzischen Burgenlexikon“ verbunden ist, den Zuhörern auch das weitere Schicksal der Burg seit dem 15. Jahrhundert näher zu bringen. Dazu gehören die Besitzverhältnisse, der zunehmend verfallende Baubestand und schließlich der Wiederaufbau durch die Nationalsozialisten, die hier eine „nationale Weihestätte“ des Dritten Reiches entstehen lassen wollten, von 1937 an.

TERMIN

Jürgen Keddigkeit spricht am Sonntag, 3. Dezember, um 11.15 Uhr im Festsaal des Herrenhofs in Mußbach zum Thema „Der Niedergang von Burg Trifels im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit“. Der Eintritt ist frei.

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