Neustadt Nur 0,9 Punkte zu wenig

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Hassloch. Die Kunstturnvereinigung (KTV) Rheinhessen-Pfalz hat den Aufstieg in die Dritte Bundesliga knapp verpasst: Beim entscheidenden Wettkampf in Bühl belegte die vom Haßlocher Trainer-Ehepaar Gisela und Gerhard Liedy betreute Mannschaft Platz fünf. Zwar erreichte das Team mit 175,50 Punkten laut Gerhard Liedy „die höchste Punktzahl, die wir bisher überhaupt geturnt haben“. Doch waren es am Ende 0,9 Punkte zu wenig, um aufzusteigen.

„Es war hochdramatisch“, erzählte Gerhard Liedy, der mit seiner Frau seit 1968 die Turnerinnen in Haßloch betreut. „Erst am letzten Gerät fiel die Entscheidung.“ Die TSG habe zu diesem Zeitpunkt bereits den Wettkampf beendet gehabt und habe auf Platz zwei gelegen. Erst nach dem Auftritt der letzten Turnerin sei das Ergebnis klar gewesen. 0,9 Punkte Rückstand seien sehr wenig, betont der Trainer und TSG-Abteilungsleiter. So sei das Erreichen des Aufstiegswettkampfs „eine tolle Sache“, besonders wenn man bedenke, dass die Mannschaft von Verletzungspech und Krankheiten geplagt gewesen sei. Kim Laubscher, Nadine Theobald, Maike Theilmann, Alina Gidt. Lisa Gidt, Joana Franger, Dagmar Lovétinská, Gast aus Tschechien, sowie Franziska Dörr (Stadecken-Elsheim) waren für die KTV angetreten. Die zwölfjährige Alina Gidt turnte erstmals im Wettkampf einen Doppelsalto rückwärts am Boden. „Eine tolle Leistung“, lobte Liedy sie. Denn es gebe wenige Zwölfjährige, die dies beherrschten. „Alina hat schon zwei Jahre Hunderte von Doppelsalti gemacht“, verriet der Trainer. Aber er lege Wert darauf, dass nur das im Wettkampf geturnt werde, was eine Athletin auch sicher könne. Liedy: „Man kann sich nicht erlauben, dass eine Turnerin auf den Kopf fällt.“ Dass mit Dagmar Lovétinská eine Tschechin für das KTV-Team starte, sei reiner Zufall. „Ein Bekannter hat gemeint, sie könne bei uns mitturnen“, sagte Liedy. Sie sei bei drei Wettkämpfen dabei gewesen. Die 23-Jährige studiert in Prag Kriminalistik. In Prag trainiert sie auch überwiegend. Nach einer schweren Handverletzung hat sie sich im Sommer in Haßloch vorbereitet. „Eine tolle junge Frau, die unsere Mannschaft mitgerissen hat“, lobt Liedy sie und hat ihr angeboten, auch in der kommenden Saison für die Mannschaft zu starten. Und in der nächsten Saison, so Liedy, sei das Ziel auf jeden Fall der Aufstieg. Außer Gidt gebe es noch zwei weitere talentierte Zwölfjährige. „Wenn alle gesund bleiben, haben wir eine dicke Chance“, weiß er nach dem jetzigen Aufstiegswettkampf. Die ersten drei Mannschaften, Turn-Team Schwaben (180,10 Punkte), TV Braubach (176,55), TSV Kronshagen (176,40) steigen in die Dritte Liga auf. Auf Rang vier landete der TSV Tittmoning III (175,85). Liedy: „Zwischen Platz zwei und fünf liegen gerade mal 1,05 Punkte, was die Leistungsdichte in diesem Bereich zeigt.“ Auf Grund von Verletzungen konnten Alina Gidt, Maike Theilmann und Franziska Dörr nicht an allen Geräten eingesetzt werden. Die Mannschaft aus Rheinhessen und der Pfalz begann am Sprung und erzielte hier mit 51,55 Punkten das höchste Geräteergebnis aller Teams. Am Stufenbarren turnte es mit 38,15 Punkten (Platz vier) zwei mehr als in der Vergangenheit. Selbst am Schwebebalken gab es erstmals 42,25 Punkte, am Boden erneut „eine beste eigene Leistung mit 43,55 Punkten“. In der inoffiziellen Einzelwertung waren es WM-Turnerinnen aus Spanien mit 49,80 Punkten für Tittmoning, 49,20 Punkten für das Turn-Team Schwaben und eine Holländerin mit 48,45 Punkten für den TV Braubach, die den vor der KTV liegenden Mannschaften den Aufstieg be-scherten. Im Vierkampf landete als beste KTV-Turnerin Kim Laubscher mit 43,00 Punkten auf Rang 15. Die Haßlocherin zeigte im Wettkampf je eine neue Kürübung am Stufenbarren und Schwebebalken. (sab)

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