Neustadt „Nie wieder Krieg“

Schon das ganze Jahr über gedenken wir den Ereignissen, die zum 1. Weltkrieg geführt haben. Im kollektiven Gedächtnis der Deutschen ist der 2. Weltkrieg jedoch noch viel stärker verhaftet. Dieser schreckliche, fast sechs Jahre dauernde und viele Millionen Menschen das Leben kostende Krieg begann am 1. September 1939, also vor genau 75 Jahren, mit dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen. Seit 1957 wird in Deutschland am sogenannten Antikriegstag am 1. September des Beginns des 2. Weltkriegs gedacht. „Nie wieder Krieg!“, heißt es bei vielen Gedenkveranstaltungen. Nie wieder Krieg? Bedrohliche kriegerische Auseinandersetzungen gibt es aktuell in Syrien und im Irak, in Israel und Palästina und im Osten der Ukraine. Täglich sind an diesen und vielen weiteren Orten Tote zu beklagen. Die Menschen leiden körperlich und seelisch unter der Gewalt und all den schrecklichen Erlebnissen. Viele, besonders auch die Kinder, werden von diesen grausamen Erfahrungen traumatisiert. Nie wieder Krieg? In Deutschland immerhin gilt dies seit fast 70 Jahren. Dafür können wir dankbar sein. Von unserem vergleichsweise friedlichen Deutschland aus schauen wir aktuell gebannt und hilflos auf die dramatischsten Kriegsschauplätze der Erde. Täglich bekommen wir die Bilder und die dazugehörenden Informationen ins Haus geliefert. Was können wir tun? Waffen liefern an die vermeintlich Guten oder zumindest „Besseren“ mit der Gefahr, dass diese Waffen bald in den Händen derer sind, die wir auf keinen Fall unterstützen wollten? Immer weiter an der Sanktionsschraube drehen, um die „bösen Regimes“ auszubluten mit der Gefahr, dass die Zivilbevölkerung besonders darunter leidet und die Wirtschaftsbeziehung zu anderen Ländern als eine letzte verbindende Brücke aufgegeben wird? Was sind die Alternativen? Unsere Politiker auffordern, mit allen Seiten im Dialog zu bleiben und auf diplomatische Verhandlungslösungen zu setzen, die Kompromissbereitschaft von allen Seiten verlang. Die Deutschen wissen um die Dramatik und die Katastrophe eines Krieges. In den vergangenen 70 Jahren haben sie in Frieden leben können. Das ist einer Generation zu verdanken, die sich dafür eingesetzt hat, dass der Satz „Nie wieder Krieg“ gilt. Darum ist es gut, dass wir uns diesen Leitsatz am 1. September wieder in Erinnerung rufen. Er soll uns daran erinnern, dass wir uns auch künftig für Frieden und gegen Krieg einsetzen, bei uns und anderswo. Eine Form, sich mit Kriegsopfern zu solidarisieren, ist für viele Christen das Gebet. In Neustadt sind an jeden ersten Donnerstag im Monat Friedensgebete in der St. Josefskirche. Sie werden von verschiedenen Gruppen gestaltet. Am kommenden Donnerstag wird das Friedensgebet vom Kindergarten St. Nikolaus gestaltet.

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