Neustadt Neustadt: Bonus für Gaskunden

Vorzeitige Bescherung durch die Stadtwerke Neustadt. Die 15.000 Erdgaskunden erhalten den in Aussicht gestellten Treuebonus.

Im Vorjahr ein Bonus von 130 Euro, nun liegen für den Durchschnittshaushalt 120 Euro auf dem Gabentisch. Die Stadtwerke Neustadt wollen weiter auch über die Preispolitik ihre Marktführerschaft in der Stadt behaupten. „Wir haben über einen Zwei-Jahres-Zeitraum gut eingekauft und wollen gerade jetzt ein Zeichen setzen, wo erste Versorger die Preise wieder erhöhen“, erklärt Geschäftsführer Holger Mück. An der Börse entwickelten sich die Preise nämlich wieder nach oben, auch ausgelöst durch die Gasexplosion in Österreich vor einer Woche, die das Angebot verknappte. Die Unglücksstation befindet sich in Niederösterreich an der Grenze zur Slowakei und zählt zu den wichtigsten Gas-Drehscheiben Mitteleuropas. Über sie werden vor allem Norditalien und Süddeutschland mit Erdgas versorgt. Neustadter Lieferanten sind nicht betroffen. Bereits zum 1. September hatten die Stadtwerke den Preis um 0,2 Cent je Kilowattstunde gesenkt, das war die vierte Preissenkung hintereinander. Schon 2015 sowie im Februar und September 2016 war es nach unten gegangen. 4500 Privatkunden beziehen in Neustadt ihr Gas nicht von den Stadtwerken, die lediglich eine Durchleitegebühr bekommen. Mück und sein Geschäftsführer-Kollege Torsten Hinkel haben nie einen Hehl daraus gemacht, mit dem Treue-Programm auf die Wechselprämien der Konkurrenz-Anbieter, die über Online-Portale angeboten werden, zu reagieren. Kunden, die den Stadtwerken eine Einzugsermächtigung erteilt haben, bekommen den Treuebonus überwiesen, allen anderen wird er mit der nächsten Abrechnung gutgeschrieben. Die Anschreiben an die Kunden sind gestern mit der Post verschickt worden. Etwas angespannter ist die Situation aktuell am Strommarkt. „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir die Strompreise 2018 weiter halten können“, so Mück, der auf steigende Handelspreise und einen leichten Anstieg der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz verweist. Die weitere Strom-Preispolitik müsse noch im Aufsichtsrat beschlossen werden, der nach dem Ausscheiden von Oberbürgermeister Hans Georg Löffler einen neuen Vorsitzenden bekommt. Mück sieht diese Personalie vollkommen gelassen: „Wenn wir gute Ergebnisse liefern und gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise wird es mit keinem Aufsichtsratsvorsitzenden Diskussionen geben.“ Die Stadtwerke haben 30.000 Stromkunden, rund 5000 Haushalte in der Stadt beziehen ihren Strom von anderen auswärtigen Anbietern.