Neustadt Neustadt: Ampeln an Kreisel sollen noch 2018 kommen

An allen vier Zufahrten sollen sogenannte Pförtnerampeln installiert werden.
An allen vier Zufahrten sollen sogenannte Pförtnerampeln installiert werden.

Der Kreisverkehr auf der B 38 zwischen Neustadt und dem Autobahnzubringer Nord ist seit Jahren überlastet. Bereits 2016 wollte der Landesbetrieb Mobilität dort Ampeln installieren, passiert ist bislang aber nichts. In diesem Jahr soll es nun sicher losgehen.

Was lange währt, wird endlich gut? Mal sehen, ob das auf den Mußbacher Kreisel zutrifft. Staus gehören dort morgens und nachmittags zur Tagesordnung, sie ziehen sich teilweise bis zur Autobahn 65. Bereits 2014 hatte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) angekündigt, an einer Lösung des Problems zu arbeiten. Im Jahr darauf ließ die Speyerer Behörde wissen, es gebe mehrere Möglichkeiten, die nun geprüft würden. Noch ein weiteres Jahr später hieß es dann: Zwei verkehrsabhängige Ampeln mit Kontaktschleifen sollen das Mittel der Wahl sein, und umgesetzt würden diese Pläne möglicherweise sogar noch 2016.

Weite Umwege in Kauf genommen

Bis heute ist am Mußbacher Kreisel allerdings keine Ampel gesichtet worden. Darüber ärgern sich viele Verkehrsteilnehmer, und den Mußbacher Helmut Wendel bringt es sogar regelrecht auf die Palme. Der 65-Jährige hat es sich zur Aufgabe gemacht, für eine Lösung der Verkehrsprobleme zu kämpfen. Er sieht sich aber von Behörden und Politik gleichermaßen im Stich gelassen. Wendel berichtet von Mußbachern, die weite Umwege in Kauf nehmen, um mit dem Auto nicht in den Verkehr auf der B 38 zu geraten. Zudem würden Autos und Lkw bei Rückstaus gerne mal über Breitenweg, Freiherr-vom-Stein-Straße und Zum Ordenswald ausweichen: „Dadurch werden die Straßen schlechter, und auch die Busse fahren ja alle halbe Stunde dort durch“, gibt er zu bedenken. Er selbst wohnt im Heidweg, der an die Straße Zum Ordenswald angrenzt.

Kreisel "überlastet"

Mitte 2016 hat Wendel dem rheinland-pfälzischen Bürgerbeauftragten Dieter Burgard geschrieben und die Probleme geschildert. Dessen Antwort: Laut LBM sei der Kreisel zwar nicht zu klein, aber im Hinblick auf die Verkehrsmenge überlastet. Ausgelegt ist der 2005 gebaute Kreisverkehr für rund 24.000 Fahrzeuge am Tag, tatsächlich sind es aber 29.000, wie der LBM bereits 2014 erklärt hatte. Jedenfalls versichert Burgard in seinem Schreiben vom 15. Juli 2016 an Wendel, die Detailpläne des LBM für eine „Beampelung“ des Kreisverkehrs befänden sich „im Endstadium“, und baulich umgesetzt werden solle das Ganze Ende 2016 bis Anfang 2017. Da aber auch das vergangene Jahr ohne Ampelerrichtung verstrichen ist, hat sich Wendel im Januar 2018 schriftlich an das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium gewandt. Die Antwort aus Mainz: Der LBM habe eine Lichtsignalanlage geplant, die erforderlichen Arbeiten sollen 2018 umgesetzt werden. „Ich glaube da noch nicht dran“, sagt der Mußbacher, hofft natürlich aber, dass er mit der Ansicht falsch liegt.

LBM: Pläne zu spät vorgelegt

Die LBM-Pressestelle in Koblenz versichert auf Nachfrage der RHEINPFALZ, die Maßnahme werde voraussichtlich im dritten Quartel dieses Jahres umgesetzt. Geplant seien sogenannte Pförtnerampeln an allen vier Kreiselzufahrten, also in jeder Richtung der B 38 sowie an der Branchweilerhofstraße und der Straße Zum Ordenswald. Diese Ampeln sollen untereinander verbunden sein und den Verkehrsfluss vor allem in Spitzenzeiten verbessern. Und warum erst jetzt? Die Maßnahme habe sich verzögert, weil das beauftragte Ingenieurbüro die Pläne für eine Umsetzung 2016 zu spät vorgelegt habe. Dadurch sei nicht mehr genügend Zeit geblieben, um Ausschreibung, Vergabe und Baubeginn über die Bühne zu bringen, bevor die große innerstädtische Baumaßnahme auf der B 39 begonnen habe. „Ein paralleles Arbeiten mit den entsprechenden Verkehrsbehinderungen sollte vermieden werden“, erläutert Birgit Küppers aus der LBM-Pressestelle. Helmut Wendel kann trotzdem nicht nachvollziehen, warum man die Verkehrsteilnehmer und Anwohner so lange hängen lasse. „Man könnte doch auch einfach mal Baustellenampeln mit Batterien aufstellen, damit könnte man testen, ob das Ganze funktioniert“, schlägt er vor. Das sei kostengünstig und auch ganz schnell zu realisieren.

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