Neustadt Neue Planvariante fürs Kalmitbad

Für die anstehende Sanierung des Kalmitbades in Maikammer hat der Edenkobener Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé (CDU) eine neue Planvariante ins Gespräch gebracht. Sie geht deutlich mehr in Richtung Erlebnisbad und sieht nur noch ein 25 statt bisher 50 Meter langes Schwimmerbecken vor. Dafür, so Gouasé, gäbe es auch einen Landeszuschuss.

Zu der in nichtöffentlicher Sitzung vorgestellten Variante sagte Gouasé auf Anfrage, die Grundzüge der Alternativplanung seien mit dem rheinland-pfälzischen Innenministerium abgesprochen. Das Vorhaben könne mit einer Summe von 800.000 Euro vom Land gefördert werden. Entscheidend sei, die Wasserfläche zu verringern, um so auch Kosten und Folgekosten zu sparen. In der von Gouasé präsentierten Alternativplanung ist ein 25-Meter-Schwimmerbecken mit sechs Bahnen vorgesehen. Das bisherige Nichtschwimmerbecken werde zu einem Erlebnisbecken. Neben Breitrutsche, Massagedüsen und Schwanenhälsen sind auch Sprudelliegen und ein Wasserpilz vorgesehen. Das Springerbecken mit Ein- und Dreimeterbrett solle eine Kletterwand erhalten. „Daran kann man hochklettern und sich ins Wasser fallen lassen“, erläutert der Verbandsbürgermeister. Das sei „eine Attraktion, die es in der Umgebung bisher nicht gibt“. Er habe sie bei der Fachmesse Interbad in Stuttgart kennengelernt. Der Hauptunterschied zur ursprünglichen Planung, wie sie der ehemalige Verbandsgemeinderat Maikammer befürwortet hat und wie sie auch bei einer Einwohnerversammlung im Februar vorgestellt worden war, ist die Verkleinerung des Schwimmerbeckens. Das Kalmitbad hat 50-Meter-Bahnen, und das sollte nach den Vorstellungen der Verbandsgemeinde Maikammer auch so bleiben. Wasserfläche sparen wollte man bei der ersten Planung im Bereich des Nichtschwimmerbeckens. Bei beiden Planvarianten gleich ist, dass für Kleinkinder neben dem Planschbecken ein Wasserspielplatz geschaffen werden soll. Auch das sei ein „Alleinstellungsmerkmal“ unter den Bädern der Region, so Gouasé. Für den Edenkobener Bürgermeister ergibt sich die Notwendigkeit einer Alternativplanung aus dem Finanzvolumen. Die bisherige Planung würde nach seinen Angaben eine Investition von 5,39 Millionen Euro erfordern. Sie müsse komplett über Kredite finanziert werden. Die Alternative würde nach derzeitiger Schätzung 4,27 Millionen Euro kosten. Das sei immer noch eine „große finanzielle Herausforderung“, so Gouasé. Er verweist darauf, das die Verbandsgemeinde Edenkoben damit eine freiwillige Leistung erbringe. Er stehe zu seiner Aussage vor der Kommunalwahl, dass das Kalmitbad saniert werden solle. Aber es müsse berücksichtigt werden, dass die Verbandsgemeinde auch viel in Pflichtaufgaben zu investieren habe. Dazu gehöre beispielsweise die Turnhalle der Grundschule in Kirrweiler. Stand bei der ursprünglichen Planung war, dass es keinen Zuschuss vom Land dafür gebe. Eine Förderung war zwar nach Aussage von Karl Schäfer, bis Ende Juni Verbandsbürgermeister in Maikammer, vom Land bereits zugesagt worden. Aber im Jahr 2013 habe das Land dann über den Sportstättenbeirat mitteilen lassen, dass es keine Fördermittel für Freibäder gebe. Um die Finanzierung zu erleichtern, ist eine „Kalmitbad-Anlagefinanzierung“ gemeinsam mit der VR-Bank Südpfalz auf die Wege gebracht worden. Dort konnten Bürger Anlagen zeichnen. Das haben sie auch fleißig getan: Im Mai berichtete die RHEINPFALZ, dass mit einem Volumen von über einer halben Million Euro Anlagen gezeichnet worden seien. Das Kalmitbad wird auch von Besuchern außerhalb der alten Verbandsgemeinde Maikammer genutzt. Im Jahr 2013 hatten 1500 Besucher eine Dauerkarte. Eine Grundsatzentscheidung für eine der beiden Planvarianten soll der Verbandsgemeinderat Edenkoben nach Auskunft von Gouasé bei seiner Sitzung am 29. Januar treffen. (ff)

x