Neustadt Neue Belüftung für Kläranlage

In der Vergangenheit kam es im Umfeld der Niederkirchener Kläranlage wiederholt zu Geruchsbelästigungen. Die Westpfälzische Ver- und Entsorgungs GmbH Kaiserslautern (WVE) hat nun eine Gesamtbewertung der Anlage erarbeitet. Sie schlägt ein neues Belüftungssystem und Verbesserungen bei der Kompostieranlage vor.

Die WVE hat Verfahrens-, Maschinen- und Elektrotechnik untersucht und ist auch Themen wie der Geruchsproblematik und Arbeitssicherheit nachgegangen. Die Ergebnisse und Optimierungsvorschläge wurden in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats Deidesheim vorgestellt. Nach fast 20-jährigem Einsatz müsse auch an einer gut funktionierenden Kläranlage nachgerüstet werden, um weiterhin auf dem Stand der Technik zu bleiben, sagte Verbandsbürgermeister Theo Hoffmann. Im Vergleich zu den Auslegedaten im Jahr 1990, hätte sich der Eintrag an Abwasser, gerade auch durch den Weinanbau, erhöht, so die beiden Ingenieure Michael Krauß und Jürgen Scherz von der WVE GmbH. Um die Geruchsemissionen einzudämmen, kämen mehrere Maßnahmen für die Sanierung der Kläranlage in Frage. Zunächst müsste das Belüftungssystem erneuert werden. Weiter könnte mit einem zusätzlichen Schlammstapelbehälter der Rottegrad des Schlamms verbessert und der Betrieb der Kompostierungsanlage planbarer und somit erleichtert werden. Sollten diese Vorkehrungen nicht ausreichen, könnte noch zusätzlich die Kompostlagerfläche überdacht und mit einer Abluftreinigung ausgestattet werden. Vorrangig ging es um den Austausch der alten Rohrbelüfter in den beiden Kombibecken, die zurzeit zirka 30 Zentimeter über der Beckensohle angebracht sind. In dem darunter liegenden Sumpf finde kaum ein Gasaustausch statt, so Scherz. Bei der der Wartung müssten die alten Belüfterkerzen ohnehin ausgetauscht werden. Mit den neuen Plattenbelüftern, die direkt auf den Beckenboden montiert werden, könne der Sauerstoffeintrag in den Belebungsbecken erheblich verbessert werden. Neben der höheren Reinigungsleistung vermindere sich zudem der Energiebedarf um mindestens 20 Prozent. Weiter sei das Belüftungssystem quasi selbstreinigend und habe eine Standzeit von rund 15 Jahren. Der Austausch des Belüftungssystems für die beiden Kombibecken kostet rund 144.000 Euro, der Wechsel der bestehenden 550 Rohrbelüfter dagegen 28.000 Euro. Allerdings bringt das neue System eine jährliche Energiekosteneinsparung in Höhe von 28.000 Euro ein. Dadurch habe sich die Modernisierung bereits nach vier Jahren amortisiert, so die Fachleute. Der Rat befürwortete den Einbau des neuen Belüftungssystems. Vorab soll die WVE GmbH dem Werksausschuss eine Projektausarbeitung mit Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen. Anschließend können weitere Schritte zur Umsetzung erfolgen. Zudem werde die Untersuchung der Kläranlage vom Land mit rund 17.000 Euro bezuschusst, ergänzte der Beigeordnete Peter Lubenau. (vnl)

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