Neustadt „Mondgeflüster“ im Theater in der Kurve

Ulrike Albeseder (Oboe), Leni Bohrmann als singende Coda und Uwe Hanewald (Akkordeon) in „Mondgeflüster“.
Ulrike Albeseder (Oboe), Leni Bohrmann als singende Coda und Uwe Hanewald (Akkordeon) in »Mondgeflüster«.

„Mondgeflüster“ im Theater in der Kurve in Hambach heißt das Stück von und mit Leni Bohrmann und dem Mélange à Deux für Menschen ab vier Jahren.

Bunte, flirrende Lichter, viel Glamour und Musik sorgen dafür, dass das Stück „Mondgeflüster“, das am Sonntag im fast ausverkauften Theater in der Kurve in Hambach gespielt wurde, sich positiv auf die Stimmung auswirkte. Was angesichts des dauertrüben und -tristen Ekelwetters ein dicker Pluspunkt ist. Aber auch sonst bot „Mondgeflüster“ gute Unterhaltung.Leni Bohrmann hat „Mondgeflüster“ für Kinder ab vier Jahren geschrieben. Kinderstücke sind für Erwachsene oft eher langweilig oder etwas banal. Bei „Mondgeflüster“ ist das anders. Der Zielgruppe entsprechend ist das Stück natürlich nicht allzu anspruchsvoll, aber es ist auch für Erwachsene angenehme Unterhaltung, in die man sich etwa 45 Minuten lang hineinfallen lassen und entspannen kann. Auch wenn bei dem ein oder anderen die Entspannung gelegentlich mal durch den Nachwuchs gestört wurde, der sich überzeugen musste, ob Mama, Papa oder Oma in den hinteren Reihen noch da sind. Leni Bohrmann hat „Mondgeflüster“ nicht nur geschrieben, sie spielt auch die einzige Rolle, die es in dem Stück gibt, Coda, die vom Planeten Kanon auf die Erde gekommen ist. Sie schaffte es, 45 Minuten lang auf der Bühne dauerpräsent zu sein und das kindliche Publikum - das meistens schnell unruhig wird, wenn es sich langweilt – bei der Stange zu halten, so dass fast alle bis zum Schluss aufmerksam beobachteten, was auf der Bühne geschieht.

„Vier Mal rütteln, vier Mal schütteln und auf“

Bohrmann erleichterte das den kleinen Zuschauern, indem die zwischendurch mal aufstehen und hüpfen durften und manchmal etwas sagen mussten, etwa gemeinsam mit Coda den Zaubersatz „vier Mal rütteln, vier Mal schütteln und auf“. Wenn alle diesen Satz gesagt haben, öffnet sich das Glas voller Töne, das Coda dabei hat und sie kann neue Töne einsammeln. Die Töne, das sind leuchtende Lichter.

Wegen der Töne ist Coda auf die Erde gekommen, die „nur zwei Strophen entfernt“ ist, wie sie den Kindern erklärte. Coda will neue Töne einsammeln, vor allem aber sucht sie den perfekten Ton. Coda wurde von Musik empfangen, als mit Glimmer-Cap, Glimmer-T-Shirt und einem Rucksack in mehreren Leuchtfarben in den Raum kam. Auf der Bühne spielte das aus Bad Dürkheim stammende Duo Mélange à Deux. Coda tanzte zu der Musik, die „mit einem Stock und einem Blasebalg gemacht wird“. Ulrike Albeseder erklärte dem Glitzerwesen von einem anderen Planeten, dass sie nicht auf einem Stock, sondern eine Oboe spielt und dass das Instrument ihres Duopartners Uwe Hanewald kein Blasebalg, sondern ein Akkordeon ist.

Reise zu verschiedenen Planeten

Gemeinsam ging die Reise zu verschiedenen Planeten, während der Reise flimmerten farbige Lichtpunkte durch den Raum, Mélange à Deux spielten Musik, die zum Reiseziel passt und Coda hörte aufmerksam zu. Am Reiseziel war dann Coda an der Reihe. Die Planeten haben so tolle Namen, wie Spaghetti, doch auch der finstere Nebel Nohls ist eine der Stationen.

Eine Portion Pädagogik fehlt in kaum einem Kinderstück, auch nicht bei „Mondgeflüster“: Am Schluss der musikalischen Reise war das Töne-Glas voll, den perfekten Ton hatte Coda aber nicht gefunden. Doch sie kommt zu der Erkenntnis, dass „die Töne zusammen perfekt sind“. Jeder durfte dann noch einen Ton in das Töne-Glas geben, als Erinnerung an den Nachmittag mit „Mondgeflüster“. Vielleicht erinnern sich Leni Bohrmann und die Musiker auch an den Beifall, den die kleinen und großen Besucher klatschten.

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