Neustadt Mittendrin bei den „Seniorinnen“

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STUTTGART. Einen tollen Einstand in der Nationalmannschaft feierte Amélie Föllinger am vergangenen Freitag in Stuttgart. „Es war für mich eine völlig neue, sehr schöne Erfahrung. Diese Stimmung in der Halle, das war richtig klasse“, meinte die 15-Jährige, die seit Jahresbeginn als „Seniorin“ startet.

Amélie Föllinger belegte beim Internationalen Team Challenge Cup mit der Mannschaft Deutschland II den fünften Platz unter acht Mannschaften. Platz vier hätte die Finalteilnahme am Sonntag bedeutet. „Ja, das war schade, dass es nicht reichte. Es war auch knapp. Aber ich war mit meiner Leistung sehr zufrieden“, bilanzierte sie stolz. Für ihre Bodenübung bekam sie 13,600 Punkte und war damit die beste Deutsche sowie viertbeste Turnerin im internationalen Feld. Mit schwerer Akrobatik und einer ausdrucksstarken Choreographie, am Turnleistungszentrum Mannheim von Viktoria Tereschenko zusammengestellt – damit brillierte Amélie Föllinger, wie ihre Trainerin Claudia Rödinger-Schunk (Altrip) herausstellte. Bei ihr geht sie seit sechs Jahren ins Training. Entdeckt und gefördert wurde Amélie von Gisela und Gerhard Liedy bei der TSG Haßloch. Auch am Sprung glänzte die Bellheimerin mit ihrem Yurtschenko, und am Barren erturnte sie sich ihre bisher höchste Wertung mit 12,65 Punkten. Nur am Balken, da hatte sie einen Sturz, und das gleich zu Beginn des Vierkampfs. Aber selbstbewusst ging sie wieder ans Gerät und beendete die Übung fehlerfrei – mit einem akkurat in den Stand geturnten Auerbachsalto gestreckt. Am Samstag und Sonntag war Amélie Föllinger dann als Zuschauerin beim DTB-Pokal in der Stuttgarter Porsche-Arena eingeladen und beendete im Kreis der Nationalmannschaft eine erfolgreiche und wichtige Woche, die schon am Montag in Frankfurt mit einem kleinen Trainingslager begonnen hatte. Amélie Föllinger, deutsche Jugendmeisterin am Boden 2015, ist also angekommen bei den „Senioren“. Aber was heißt da angekommen? Amélie meint ziemlich cool: „Ich bin doch schon mittendrin.“ Schon zwei Wochen zuvor war sie in Buttenwiesen beim National Team Cup gegen die Nationalturnerinnen im Einsatz. Längst hat sie sich an den stressigen Alltag als Leistungssportlerin gewöhnt. Morgens um 6.15 Uhr wird sie, meist vom Papa, aber auch schon mal von der Mama, nach Mannheim gefahren, über die Stationen Wiesental und Hockenheim, wo zwei weitere Turnerinnen abgeholt werden. Dann geht es noch vor der Schule ins erste Training, danach ins Ludwig-Frank-Gymnasium auf die Schulbank und zurück ins Nachmittagstraining. Nach Hause kommt sie zwischen 18 und 19.30 Uhr. Das alles scheint sie locker wegzustecken, macht einen entspannten, zufriedenen Eindruck. Amélie Föllinger ist hochmotiviert. Kein Wunder: Für den 3. April hat sie eine Einladung für ein weiteres internationales Turnier in Belgien. (ku)

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