Neustadt Meckernde Schafe und interessierte Kinder

Während nebenan auf dem Schulhof Schafe geschoren wurden, flanierten die Menschen über den Bauernmarkt auf dem Friedrich-Ebert-P
Während nebenan auf dem Schulhof Schafe geschoren wurden, flanierten die Menschen über den Bauernmarkt auf dem Friedrich-Ebert-Platz.

„Mäh“, meckerte das Merinoschaf, dem Schäfer Marcus Lemke gestern beim Schäferfest des Landesverbands der Schaf- und Ziegenhalter und -züchter im Hof der Lambrechter Grundschule die dicke Wolle herunterrasierte. Viele der Besucher des Schäferfestes und des deutsch-französischen Bauernmarkts des Biosphärenreservats Pfälzerwald schauten zu, wie das Schaf ganz schnell nackt wurde.

„Es ist offensichtlich mit dem Friseur nicht zufrieden“, kommentierte Klaus Knobloch vom Landesverband der Schafhalter das empörte Mähen. „Das Erste hat ganz schön gebockt“, sagte der siebenjährige Joel, der ebenso wie der achtjährige Samuel und die zehnjährige Samita zum ersten Mal gesehen hat, wie ein Schaf geschoren wird. „Wir haben die Schafe auch gestreichelt, und sie sind nicht weggegangen“, erzählten die drei. Schafe unterschiedlicher Rassen standen unter Bäumen in einem Gehege. Knobloch erklärte deren Besonderheiten. Etwa, dass das Texelschaf „extreme Fleischpakete“ habe und die Schafe aus dem schweizerischen Wallis gute Kletterer seien. „Ich habe mich gewundert, dass die Schafe beim Scheren so ruhig hielten“, sagte Wolfgang Bauer, der mit Irjan Six aus Mannheim zu Schäferfest und Bauernmarkt gekommen war. „Wir gehen gelegentlich zu deutsch-französischen Bauernmärkten. Hier kann man Essige kaufen, die es im Supermarkt nicht gibt“, sagte Bauer. Was man mit der Wolle der Schafe unter anderem machen kann, präsentierte Renate Messemer an einem der Stände des Bauernmarkts: Sitzkissen, Decken und sogar eine Schale aus gefilzter Wolle waren zu bestaunen. Lämmer gab es beim Bauernmarkt auch als Wurst und Spießbraten. Ziegenfrikadellen und -würste gehörten ebenso zum kulinarischen Angebot wie frisch geräucherte Forellen. „Wir waren noch nie in Lambrecht. Erst gehen wir über den Bauernmarkt, und dann schauen wir uns die Stadt an“, sagten Manuela und Hugo Lang aus Ludwigshafen, die aus der Zeitung von der Veranstaltung erfahren hatten. Kürzer war die Anfahrt des Ehepaars Knoll aus Esthal. „Wir gehen gern auf solche Märkte. Wir haben auch schon etwas gekauft und etwas gegessen“, erzählten sie. „Lambrecht ist super“, zeigte sich Yves Stöhr, der selbst gezogene Kräuter anbot, mit der Resonanz zufrieden. „Es geht“, bewertete Patrick Steiner das Interesse an seinen Likören und Bränden, die er aus Obst aus eigenem Anbau herstellt. Auch die Essige, Sirupe und Marmeladen, die Denise Duppler verkaufte, sind aus eigenen Früchten hergestellt. „Ziemlich gut“ sei die Nachfrage. „Ruhig“ sei es, meinte dagegen der Korbflechter Peter Bur, der sein Handwerk vorführte. Französisches Bauernbrot, Cidre, Kartoffelkuchen gab es außerdem, aber auch Strohhüte, Gewürze und Salami.

x