Neustadt Kommentar: Verlässliche Größe

Eine Koalition , die zwei Jahrzehnte lang funktioniert und zumindest nach außen keinen Zwist und keine Grabenkämpfe produziert hat – so etwas hat Seltenheitswert. Das stellen CDU und SPD in der Verbandsgemeinde Lambrecht gerade auch im Hinblick auf die gerade geplatzte Koalition in Neustadt fest. Dass es hält, liegt an den handelnden Personen. Die Bürgermeister und die Beigeordneten Hans-Werner Rey und Hans Seiberth haben in der Verbandsgemeinde nicht in erster Linie das Parteibuch vor sich hergetragen, sondern die Interessen der Talgemeinden vornean gestellt. Und das ist gut so, denn die Verbandsgemeinde hat genug Probleme: die gefährdete Notarztversorgung, Bevölkerungsrückgang, Abstriche im Busverkehr, Sorge um die Zukunft der Schulstandorte. Da ist es gut, dass in der Politik eine verlässliche Größe vorhanden ist und man keine Energie mit politischen Reibereien verschwendet. Kritiker können einwenden, dass eine so lange Koalition auch allzuleicht der Routine verfallen könnte. Nun, dafür gibt es eine Opposition im Verbandsgemeinderat Lambrecht, in der gerade die FWG vom Wähler gestärkt worden ist. Sie ist vor allem in Lindenberg und Lambrecht im Aufwind und wird sich als drittstärkste Fraktion im Rat durchaus zu Wort melden.

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