Neustadt Kitapläne in der Weststadt

Die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) der Stadt Neustadt prüft den Bau einer weiteren Kindertagesstätte im Westen der Stadt, an der Pulverturmstraße. Der Aufsichtsrat hat dem stadteigenen Unternehmen einen entsprechenden Auftrag erteilt, der vom WBG-Prokuristen und Architekten Volker Weiß bearbeitet wird.

Dabei kam der WBG der Zufall zu Hilfe. Wie berichtet, braucht die Stadt zur Umsetzung des Schulentwicklungsplanes mehr Platz in der Heinz-Sielmann-Grundschule in der Weststadt. Daher soll dort der viergruppige Kindergarten weichen. Zugleich sind weitere Betreuungsplätze auch im Westen des Stadtgebietes erforderlich. Wie WBG-Geschäftsführer Dietmar Kurz jetzt auf Anfrage sagte, traf es sich gut, dass die Gerst Projektbau GmbH, Edenkoben, sich für ein Grundstück in der Pulverturmstraße interessierte, das sie inzwischen gekauft hat.

Sie will auf dem südlichen Grundstücksteil nahe der Seilerbahn gehobene Eigentumswohnungen errichten, aber nach Möglichkeit nicht die ganze Fläche allein nutzen und ist daher nach Kurz’ Angaben auf die WBG zugegangen. Gerst hatte zunächst vorgeschlagen, der WBG eine schlüsselfertige Wohnimmobilie zu erstellen.

Tatsächlich hat die WBG, die in diesem Viertel bereits einige Mehrfamilienhäuser besitzt, zunächst erwogen, sich ein viergeschossiges Gebäude mit rund 40 Wohnungen von 45 bis 100 Quadratmetern Fläche errichten zu lassen. Dabei wurden zunächst zwei Versionen in Betracht gezogen: Die WBG hätte die hohe Nachfrage nach kleineren, barrierefreien Wohnungen zu noch bezahlbaren Mieten und in Innenstadtnähe befriedigen oder aber Sozialwohnungen errichten können. Letzteres gilt inzwischen als schwierig, weil die Baukosten aufgrund der neuesten Forderungen nach Energieeinsparung und Barrierefreiheit stark gestiegen sind. Das Land bietet laut Kurz aber über seine Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) schon über zehn Jahre zinsfreie Darlehen an, wenn die Miethöhe auf 5,10 Euro pro Quadratmeter begrenzt wird. Dann wäre auch eine Vermietung an einkommensschwächere Bevölkerungsschichten möglich gewesen.

Inzwischen gehen die Überlegungen aber in Richtung Kindertagesstätte. Da hatte Sozialdezernent Ingo Röthlingshöfer (CDU), der zudem ebenfalls WBG-Geschäftsführer ist, wiederholt von Bedarf in der Weststadt gesprochen (wir berichteten). Architekt Weiß soll nun zwei Varianten prüfen: entweder eine dreigruppige Kita in einem mit Wohnungen kombinierten Block oder aber eine Kita mit sogar fünf bis sechs Gruppen, dann aber eher ohne Wohnungen. Kurz rechnet mit Zwischenergebnissen in etwa sechs Wochen.

Nach Angaben von Ralf Uhl, Geschäftsführer und Gesellschafter bei Gerst Projektbau in Edenkoben, plant das Unternehmen eine Wohnanlage. Für Details sei es allerdings noch zu früh, solange die Planung der WBG noch nicht stehe. Er geht von einem Gesamtinvestitionsbedarf von rund fünf Millionen Euro aus. (boe)

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