Neustadt Interview: „Nextbike nicht ausgeschrieben“

Neustadt kann das VRN-Radverleihsystem Nextbike übernehmen, ohne die Leistung vorher ausschreiben zu müssen. Das hatte SPD-Stadtratsmitglied Werner Schreiner, früherer VRN-Geschäftsführer, bei der Debatte im Stadtrat dargelegt. Das Gremium wollte aber auf Nummer sicher gehen: Bis zur Märzsitzung soll die Ausschreibungsfrage geklärt werden. Wir haben in Speyer bei Stadt-Pressesprecher Matthias Nowack nachgefragt, wie es dort lief.

Herr Nowack, 2014 hatte sich der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, also der VRN, entschlossen, ein Radverleihsystem für seine Kommunen anzubieten. Wie war das damals in Speyer?

Auch bei uns wurde in den Gremien darüber diskutiert, letztlich hatte sich der Stadtrat im November 2014 bei vier Enthaltungen dafür ausgesprochen. Von 2015 bis 2020 stellt er damit rund 140.000 Euro für das Verleihsystem bereit. Wurde vorher ausgeschrieben? Nein. Der VRN als kommunaler Zweckverband aus 24 Landkreisen, Stadtkreisen und kreisfreien Städten sowie den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen hatte diese Leistung ja bereits selbst ausgeschrieben. Dabei hatte das Nextbike-System aus Leipzig als wirtschaftlichster Anbieter den Zuschlag erhalten. Unser Vertragspartner ist der VRN. Daher war eine weitere Ausschreibung durch die Stadt Speyer nicht notwendig. In Speyer startete Nextbike dann im Mai 2015 anlässlich der städtischen Klimaschutzaktion „Stadtradeln“. Wie sind Ihre Erfahrungen? Wir haben mit 64 Mietfahrrädern an acht Stationen angefangen. In der ersten Zeit lief es etwas schleppender, als wir uns das erwartet hatten. Mittlerweile aber sind die Nutzerzahlen gestiegen, die Nachfrage ist wirklich gut. Zwei Zahlen: 2015 wurde 2258 Mal ein solches Rad genutzt, 2016 lag diese Zahl bei 3953. In Kaiserslautern war die Situation ähnlich, dort wurde inzwischen aufgerüstet. Gilt das auch für Speyer? Wir haben sozusagen nachjustiert, also die Theorie der Praxis angepasst. Wichtig war, die Anzahl an Stationen zu erhöhen, und zwar von acht auf elf. Um dafür nicht mehr zahlen zu müssen, wurde die Anzahl an Rädern etwas reduziert: von 64 auf 50.

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