Neustadt Innungen raufen sich zusammen

Die Kreishandwerkerschaften Südpfalz in Landau und Deutsche Weinstraße in Neustadt haben gestern Nachmittag einstimmig ihre Fusion zur „Kreishandwerkerschaft Südpfalz – Deutsche Weinstraße“ beschlossen. Wirksam wird sie zum 1. Januar 2015.

Beide Delegiertenversammlungen votierten für den Zusammenschluss: Bei den Südpfälzern gab es 26 Ja-Stimmen, bei den 15 Neustadter Delegierten 14-Ja-Stimmen und eine Enthaltung. Das Ergebnis war nicht überraschend, weil das Thema in allen Innungen bereits vorbeschlossen war und die Delegierten gestern mit einem festen Mandat nach Landau kamen. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit war daher bereits gesichert. Die neu entstehende Kreishandwerkerschaft mit Sitz in Landau umfasst die kreisfreien Städte Landau und Neustadt sowie die Landkreise Bad Dürkheim, Südliche Weinstraße und Germersheim. Unter ihrem Dach sind 28 Handwerksinnungen mit aktuell 973 Mitgliedsbetrieben (594 in der Südpfalz, 379 im Bereich Mittelhaardt) organisiert. „Mittelfristig wären beide zu klein gewesen, jetzt sind sie eine überlebensfähige Einheit“, sagte der Jurist Klaus Seiferlein, bisher Geschäftsführer in der Südpfalz und künftig in derselben Funktion für die neue Kreishandwerkerschaft zuständig. Der Zusammenschluss sei alternativlos. Die Geschäftsstellen in Landau und Neustadt bleiben erhalten. Der bisherige Geschäftsführer der Mittelhaardt, Gerhard Teichmann, geht am 31. Oktober 2015 in den Ruhestand. Seine Stelle wird nicht wiederbesetzt. Stattdessen wird es in Neustadt einen Niederlassungsleiter geben, der für die Öffentlichkeitsarbeit und den Internetauftritt zuständig sein soll. Doppelt bestehende Innungen werden künftig voraussichtlich ebenfalls zusammengehen. Seiferlein und Kreishandwerksmeister Martin Eichhorn versprechen sich von der Fusion Synergieeffekte und Einsparungen (beispielsweise bei Computer-Hard- und Software und Personal), vor allem aber eine noch bessere Beratung der Betriebe. So plant die Kreishandwerkerschaft, ihr Angebot und Leistungsspektrum für die angeschlossenen Betriebe auszuweiten. Dazu gehören beispielsweise die Rechtsberatung beispielsweise im Arbeits- und im Baurecht, die Nachwuchsgewinnung, Vortrags- und Seminarveranstaltungen, die Öffentlichkeitsarbeit und die Vertretung der Handwerksinteressen auf politischer Ebene. Ein wesentliches Serviceangebot ist auch die eigene Mahn- und Inkassostelle in Landau, die im vergangenen Jahr in 133 Fällen für Betriebe 127.000 Euro Forderungen geltend gemacht und davon 47 Prozent auch eingetrieben hat. Diese Zahlen nannte Seiferlein in seinem Jahresbericht. (boe)

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