Neustadt Innovationspreis für Neustadter Unternehmen Mobiga

Florian Zeitler mit einem Modell des vertikalen Gartens samt Sitzbank.
Florian Zeitler mit einem Modell des vertikalen Gartens samt Sitzbank.

Mit mobilen Gärten will das junge Neustadter Unternehmen Mobiga für ein besseres Klima in Innenstädten sorgen. Das Geschäftsmodell funktioniert, viele Kommunen fragen an – und vom Land Rheinland-Pfalz gab es nun sogar Geld.

Success, also Erfolg, so heißt ein Wettbewerb, den das Wirtschaftsministerium und die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) jedes Jahr für innovative Entwicklungen von jungen Unternehmen anbieten. Florian Zeitler und Markus Dotterweich haben im Juli 2022 mit zwei Mitstreitern, die in der Nähe von Nieder-Olm wohnen, in Neustadt die Firma Mobiga gegründet. Ihr Geschäftsmodell: mobile vertikale Gärten, die recht unkompliziert auf versiegelten Plätzen aufgestellt werden können und dort für mehr Grün und eine höhere Aufenthaltsqualität sorgen. Auf der Bundesgartenschau in Mannheim haben sie ihre Idee ebenfalls präsentiert, und es gibt laut Zeitler viele Anfragen von Kommunen. Denn Klimathemen sind gerade in heißen Sommermonaten wichtiger denn je.

Mobiga-Präsentation auf der Bundesgartenschau in Mannheim.
Mobiga-Präsentation auf der Bundesgartenschau in Mannheim.

Daher haben Zeitler und Dotterweich sich auch bei Success beworben. Junge Unternehmen brauchen ja möglichst viel Aufmerksamkeit, um sich und ihr Produkt bekannter zu machen. Als dann Post aus Mainz kam, dass die beiden zur Preisverleihung eingeladen sind, waren Zeitler und Dotterweich schon begeistert. Sie freuten sich auf einen netten Abend in der ISB-Zentrale. „Wir haben uns mit dem Brief über eine Anerkennung gefreut, uns aber auch nicht mehr dabei gedacht“, sagt Zeitler. Gemeinsam mit Dotterweich fuhr er am Montagabend nach Mainz – und schon gab es die erste Überraschung. „Wir kamen ins Foyer, und die ersten, die wir sahen, waren Marc Weigel und Karin Henneke.“ Dass der Neustadter Oberbürgermeister und die Geschäftsführerin der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) ebenfalls bei der Preisverleihung waren, „machte uns perplex, zumal beide zu uns meinten: Wir sind extra wegen Ihnen da.“

Infos für den OB

Wenig später dann die Auflösung: Mobiga zählt 2023 zum Kreis der sechs ausgezeichneten Unternehmen und hat den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz belegt. „Das Unternehmen überzeugte mit einem mobilen, modularen und multifunktionalen System zur Begrünung im öffentlichen Raum als vertikale Gärten. Das System bietet hohe Pflanzenvielfalt auf kleinem Raum und beinhaltet ein solarbetriebenes Bewässerungssystem. Das vertikale Begrünungssystem fokussiert auf verbesserte Lebensqualität, Biodiversität und Klimaanpassung in versiegelten Stadtgebieten“, heißt es in einer Mitteilung zur Preisverleihung von der ISB. Zeitler: „Das ist ein sehr schönes Gefühl, zumal es unser erster Preis überhaupt ist.“ Und auch die WEG gratuliert und spricht von „sehr guten Nachrichten“ für die Neustadter Wirtschaft. WEG-Chefin Karin Henneke: „Das ist super und wichtig sowohl für das Image des Unternehmens also auch der Stadt.“ Die mobilen Gärten seien auch mit Blick auf die Landesgartenschau von Interesse. Sie freue sich doppelt, da Mobiga aus dem ebenfalls in Neustadt ansässigen Udata hervorgegangenen sei. Einziger Wermutstropfen sei, dass die Produktions- und Lagerhalle von Mobiga derzeit nicht in Neustadt sei: „Da bleiben wir dran und bemühen uns um eine Lösung.“ Zeitler wiederum ist immer noch beeindruckt, dass Weigel und Henneke in Mainz waren: „Eine tolle Wertschätzung.“

Karin Henneke (links) und OB Marc Weigel (Zweiter von rechts) gratulierten Florian Zeitler und Markus Dotterweich in Mainz.
Karin Henneke (links) und OB Marc Weigel (Zweiter von rechts) gratulierten Florian Zeitler und Markus Dotterweich in Mainz.

Die beiden Mobiga-Macher freuen sich natürlich über das Preisgeld, da sie damit in ihre neue Produktionshalle in der Nähe von Mainz investieren können. „Aber der Abend war auch wichtig fürs Netzwerken, wir haben uns mit vielen anderen ausgetauscht und dabei auch nützliche Schnittmengen entdeckt“, so Zeitler. Er habe sich zudem länger mit Weigel unterhalten. Die Stadt plane mobile Gärten von Mobiga für den Hetzelplatz und möglicherweise auch für die Wasser-in-die-Stadt-Bereiche. „Der OB wollte unsere Unterlagen für die Beratungen haben, die stellen wir gerne zusammen.“ Zeitler und Dotterweich sind stolz, dass ihre mobilen vertikalen Gärten auf so großes Interesse stoßen. „Gerade am Morgen hat sich eine Kommune aus Norddeutschland mit einer Anfrage gemeldet“, so Zeitler am Dienstag. Das System soll nun weiter ausgereift und die Produktion ausgebaut werden.

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