Neustadt Haßlocher „Energiepioniere“

Günter Moses ist einer, Holger Prenzel ist einer, und auch Torsten Klein: ein „Energiepionier“ aus Haßloch, der die Energiewende in seinem privaten Umfeld bereits eingeläutet hat. Die Idee, solche Privatleute auf der Messe von ihren persönlichen Erfahrungen berichten zu lassen, hat sich Johannes Heberle, der Klimaschutzmanager der Gemeinde, auf einer anderen Messe „abgeguckt“, wie er sagt: „Ich fand die Idee super, und die haben auch richtig was vorzuzeigen.“ Etwas für die Nachhaltigkeit und den Atomausstieg zu tun, hat Günter Moses zum Umdenken in Sachen Energie gebracht, wie er sagt. „Ich nutze die Sonne und Holz fürs Warmwasser und die Sonne noch für den Strom.“ Mit den Solarpaneelen auf seinem Dach erzeuge er im Durchschnitt „fünfmal mehr Strom, als ich verbrauche“. Am Anfang habe er kaum etwas über Naturstrom gewusst, „heute weiß ich viel mehr“, erklärt der 67-Jährige. Und beim Thema Warmwasserbereitung und Heizen mit Holz habe er erkannt: „Je höher der Wirkungsgrad, desto geringer die Schadstoffe“ und setze deshalb auf einen Ofen mit 93 Prozent Wirkungsgrad, der ebenfalls auf der Messe vorgestellt wurde. Für Beratungen ist Moses über die Mailadresse gmoses@web.de erreichbar. „Ich hatte die Befürchtung, dass die Strompreise wegrennen“, nennt Holger Prenzel als seine Motivation fürs Umrüsten. Früher habe er mit Strom geheizt – „von dieser Abhängigkeit wollte ich mich entfernen“. Heute setze er einen Stückholzofen und eine Solartherme ein. „Ich habe es gerne mollig warm, 23 Grad im Wohnzimmer“, bekennt der Haßlocher. Dennoch habe er den Haushaltsstromverbrauch um 33 Prozent reduzieren können. Aus heutiger Sicht „würde ich ein paar Sachen anders machen, ich habe auch Fehler gemacht“, ist auch er gerne bereit, Interessierte auch außerhalb der Messe zu beraten. „Ich stehe im Telefonbuch.“ Torsten Klein ist im März in einen Haßlocher Altbau von 1973 eingezogen und erzeugt sein Warmwasser mit Gleichstrom aus seinen Solarmodulen, wofür er fertige Komponenten etwas umgebaut habe. Und im Winter setze er auf einen Holzofen. „Ein guter Heimwerker, der keine zwei linken Hände hat, kann es machen“, so seine Einschätzung. „Die ersten Erfahrungen in diesem Jahr sind positiv“, sagt er. Auf 30 Jahre gesehen seien die Warmwasserkosten im Vergleich zu anderen Methoden so am geringsten, hat er ausgerechnet. Von den 2800 Litern Heizöl, die er gerade bestellt hat, möchte er möglichst wenig verbrauchen. „Ich hoffe, dass sie für die nächsten zehn Jahre reichen.“ (ast)

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