Neustadt Guggemol:

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Ups, was ist denn das? Man bleibt stehen, schüttelt ungläubig den Kopf, schaut nochmal hin. Tatsächlich: In einer der öffentlichen Blumenrabatten in der Bahnhofstraße wächst ausnahmsweise mal nichts Dekoratives, sondern handfest Praktisches. Statt blühender Blümchen erfreuen hier pralle rote Tomaten das Herz. Wer das „Feld“ direkt vor einem türkischen Lebensmittelladen derart bestellt hat, ist unklar. Sicher ist wohl nur: Es war ein Gärtner mit genussvollem Gaumen. Mit der Idee, jeden Zentimeter urbaren Bodens landwirtschaftlich zu nutzen, liegt Haßloch übrigens voll im Trend. „Urban gardening“ ist nämlich gerade angesagt in den Metropolen dieser Welt – von New York bis Tokio. Dort werden Balkone, Fassaden und Dächer mitten in der Großstadt zu Gärten umfunktioniert. Viel Raum für Grünes – auch in Haßloch. (ast) Es soll ja selbst in der trinkfreudigen Pfalz Menschen geben, die keinen Alkohol in ihrer Eiscreme wünschen. Ein umsichtiger Haßlocher Eismann hat deshalb sein Amaretto-Eis mit einem entsprechenden Warnhinweis für Antialkoholiker versehen. Aber halt, da stimmt doch was nicht. „Mit Alkohl“, steht auf dem handgeschriebenen Schild zu lesen. O, da fehlt ein O! Nun könnten böse Zungen vermuten, dass das zweite O eventuell dem allzu ausgiebigen Probieren der selbsthergestellten Amaretto-Eiscreme zum Opfer gefallen sein könnte. Frei nach dem Motto „Allohol macht Birne hohl“. Soweit sollen die Mutmaßungen an dieser Stelle aber nicht gehen. Immerhin kommt mit etwas Fantasie aber ein versteckter Bezug zum Altbundeskanzler zutage. Alkohl, das wäre nämlich die Kohl-Version mit dem arabischen Artikel „Al“ davor, zu Deutsch also „der Kohl“. Und, wer erinnert sich noch daran? „Birne“, das war einst Kohls Spitzname. Doch ob Oggersheimer Politiker im großen „Mantel der Geschichte“ oder Otto-Normal-Pfälzer: Wer aus unserer Genusslandschaft stammt, versteht das Hinweisschild „Amaretto mit Alkohl“ wohl weniger als Warnung, sondern eher als Werbebotschaft. Auf die regionale Identität nehmen wir an dieser Stelle gerne ein Schlückchen – oder besser gesagt: ein Schleckermäulchen voll. Wohl bekomm’s! (ast)

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