Neustadt Glühwein statt Hugo

Die Neustadterin Maia Weinsheimer und Spot on 8 siegten mit den Pfalzmädels.
Die Neustadterin Maia Weinsheimer und Spot on 8 siegten mit den Pfalzmädels.

«Neustadt.» Reiter aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg boten beim RC Neustadt drei Tage lang spannenden Reitsport. „Das Wetter hätten wir uns natürlich ganz anders gewünscht“, erklärte der Clubvorsitzende Holger Deichsel, „aber sportlich können wir eine gute Bilanz ziehen. Denn wer genannt hatte, ist auch geritten. Das ist bei dem wechselhaften Wetter nicht selbstverständlich.“ Glühwein und Kakao statt Hugo oder Apfelschorle – angesichts heftiger Schauer und Wind griffen die wetterfesten Zuschauer und Reiter am Samstag eher zu den warmen Getränken. Doch wird überlegt, das Turnier künftig an einem anderen Termin auszurichten.

Geritten wurde vor allem in den kleinen und mittleren Klassen, denn der RCN will den regionalen Reiter viele Startchancen bieten. Und natürlich auch den eigenen Mitgliedern: Sehr erfolgreich waren die RCN-Starterinnen am Samstag im A-Stilspringen, das man fast als inoffizielle Clubmeisterschaft bezeichnen konnte. Hier holte sich Jule Wunder im Sattel von BeeSkaya mit Wertnote 7,2 den zweiten Platz, auf Platz drei sprang Amelie Wilhelm mit Kolando B. Auch Emma Luise Scherer zeigte mit Quintaro eine gute Runde und belegte Rang drei. Im Zwei-Sterne-A-Springen am Sonntag, das nach Fehlern und Zeit entschieden wurde, war Maia Weinsheimer mit Contessa nicht nur fehlerfrei, sondern auch schnell unterwegs. In 62,98 Sekunden holten sie sich Rang drei. Blonde Pfalzmädels vorne Spannend war das Teamspringen am Samstag. Besonders bei den Gastgebern war Daumendrücken angesagt: Die meisten Amazonen in diesem A-Springen kamen vom RCN. Zum Auftakt zeigte Jessica Abend vom FRV Fußgönheim mit Cortina M. eine sichere Nullrunde fürs Team „Die blonden Pfalzmädels“. Einen guten Start peilte auch Anna-Lena Dick für das Clubteam „Matzes und Holgers Blondinen“ an, aber ihr Pferd Connor McKurt quittierte kurz vor Schluss den Dienst. Also mussten die anderen drei „Blondinen“ in jedem Fall ins Ziel reiten, um ihr Team in der Wertung zu halten. Das galt auch für Emma Luise Scherer, die mit Familie Horstmann als „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ ins Rennen ging. Da das Hoffnungsteam nur zu dritt war, zählte jedes Ergebnis. Aber Emma Luise Scherer sorgte mit ihrer Nullrunde mit Quintaro für den perfekten Start der zweiten RCN-Mannschaft. Schnell und fehlerfrei kamen Madlen Sandvik und Gilbert (RFV Schifferstadt) für die „Pfalzmädels“ und auch Nane Wunder mit Chiantara für „Matzes und Holgers Blondinen“ ins Ziel. Flott waren sowohl Jule Horstmann mit ihrem Pony Bodethal’s Noble Man für das Hoffnungsteam, RCN-Reiterin Maia Weinsheimer mit Spot on für „Die blonden Pfalzmädels“ und Jule Wunder und BeeSkaya für die „Blondinen“ unterwegs. Aber alle kassierten leichte Abwürfe. Als dann Vanessa Raubenheimer (FRV Fußgönheim) mit Contessa fehlerfrei blieb, war klar, dass den „Blonden Pfalzmädels“ der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Denn Wigo Horstmann hatte mit Avanti für die „Hoffnungs“-Reiter vier Punkte aus dem Parcours und sein Team auf Rang zwei gebracht. Kaum war Amelie Wilhelm als Schlussreiterin von „Matzes und Holgers Blondinen“ mit Kolando B im Ziel, prasselte der Regen vom Himmel. Die Reiter trafen sich zur Siegerehrung unter dem Dach des Bierwagens, wo verbliebene Zuschauer und Helfer alle Teams feierten. Zu feiern gab es einiges, zählte doch Maia Weinsheimer als RCN-Reiterin zu den siegreichen „Blonden Pfalzmädels“. Gerade in den Klassen L und M waren die Reiter von der Haardt und aus der Südpfalz erfolgreich. In drei L- und zwei M-Springen hieß der Sieger jeweils Helmut Werner (RV Bellheim). Axel Schmidt gewann (RFV Weisenheim/Sand) sowohl ein M- als auch das L-Springen. Turnier soll später stattfinden Trotzdem wird jetzt überlegt, wie man den Zuspruch in den mittleren Prüfungsklassen wieder verbessern kann. „Bei der Terminwahl werden wir erst mal checken, dass wir nicht wieder den gleichen Termin haben wie Lampertheim, wohin sicher viele Starter aus der Rhein-Neckar-Region gefahren sind“, erklärte Holger Deichsel. „Denn wir besprechen den Turnierkalender zwar innerhalb des pfälzischen Verbands, aber von den Terminen der Hessen erfahren wir erst danach.“ In jedem Fall soll das RCN-Turnier später stattfinden. Deichsel: „Wir möchten auch beim Wetter mehr Planungssicherheit haben.“

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