Ludwigshafen Festspiele Ludwigshafen starten mit Shakespeares „Sturm“
„Herbst in Peking“ ist eine Rockband, die 1987 in Ostberlin entstand und über sich selber sagt, dass sie „im subkulturellen Milieu des Prenzlauer Bergs anarchistische Totenlieder“ produziere. Ihre Stücke sind kritisch und unbequem und vielleicht gerade deshalb passend für den Tag der Deutschen Einheit, wo die Band am späten Abend, etwa ab 22.30 Uhr, im Pfalzbau-Foyer aufspielt. Wer zuvor die Premiere von „Der Sturm – Die bezauberte Insel“ besucht hat, die zugleich den Auftakt der XVI. Festspiele Ludwigshafen markiert, hat dann sogar freien Eintritt. Das letzte Stück Shakespeares erzählt die Geschichte des Herzogs Prospero, der sein Herzogtum an seinen Bruder Antonio verlor, weil er sich lieber mit Magie beschäftigte, als mit Staatsführung. Verbannt auf eine Insel sieht er die Gelegenheit, sich zu rächen, als sein Bruder auf einem Schiff in der Nähe vorbeischippert. Aber das ist noch nicht das letzte Wort. Gersch inszeniert das Stück um Verrat, Rache und Vergebung coronagerecht mit drei Darstellern. Weitere Aufführungen gibt es am 4. und 31. Oktober.
Die Ratten von Ludwigshafen
„Die Ratten“ ist eine Tragikomödie, die Gerhart Hauptmann unter dem Eindruck des explosionsartigen Bevölkerungswachstums in Berlin geschrieben hat, wo sich zwischen 1850 und 1900 die Einwohnerzahl vervierfachte. Das Stück spielt in der Mietskasernen, die im Volksmund nicht umsonst „Wanzenburgen“ genannt wurden. Gersch inszeniert es als Bürgerprojekt, bei dem Menschen aus Ludwigshafen sich und ihre Biografien mit einbringen und die Handlung so ins hier und heute heben. Premiere ist am 24. Oktober. Weitere Aufführungen gibt es am 25., 27. und 28. Oktober.
Im Bereich Tanz erleben die Festspiele ihren Auftakt am 8. Oktober mit Jean-Christophe Maillots brandneuer Neuinterpretation des Ballettklassikers „Coppelia oder Das Mädchen mit den Glasaugen“ für das Ballet de Monte-Carlo. Am 14. Oktober folgt „Lieben Sie Gershwin?“, ein Tanzstück des bekannten Wuppertaler Choreografen Marco Goecke, der erstmals die Tanzsparte der Ludwigshafener Festspiele kuratiert. Es handelt sich um eine Hommage an das Leben und die Musik des großen amerikanischen Komponisten und Pianisten George Gershwin mit coronabedingt vielen Solo- und Duo-Auftritten zu Titeln wie „Summertime“, „I got Rhythm“ oder „The Man I love“.