Neustadt Erste Partie geht an Favoriten

Neustadt. Im ersten von maximal fünf Partien der Qualifikationsspiele zur Meisterrunde in der Wasserball-Bundesliga unterlag der SC Neustadt dem Favoriten SSV Esslingen mit 11:13 (2:3, 1:2, 4:6, 4:2).

„An einem guten Tag können wir die Partie zumindest eng gestalten“, hatte Routinier Stefan Ehrenklau vor der wichtigen Begegnung im Stadionbad gesagt. Und eine gute Partie zeigten die Gastgeber gegen den Favoriten. Um Esslingen aber in die Knie zu zwingen, wäre eine perfekte Leistung des SCN nötig gewesen. „Aber dafür haben wir einfach zu viele Chancen liegen gelassen“, bedauerte Interimstrainer Janusz Gogola. Da nutzte es auch nichts, dass Ehrenklau trotz Verletzung die Zähne zusammenbiss, einmal mehr den Ruhepol und Ballverteiler gab und dass die Gastgeber doch auf Bojan Matutinovic zurückgreifen konnten. Der war am Freitagabend aus Kroatien angereist und mit vier Toren der treffsicherste Neustadter Spieler. Zwei Knackpunkte hatte Gogola für den letztlich souveränen Sieg der Gäste ausgemacht. Zum einen scheiterte Huston Middlesworth an Marco Watzlawik aus bester Position (12.) – das 4:3 wäre die erste Führung der Gastgeber gewesen. Stattdessen liefen sie zum Seitenwechsel einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, wobei vor allem der Heber von Nationalspieler Heiko Nossek zum 3:5 Sekunden vor der Sirene ein kleiner Nackenschlag war. Der zweite folgte drei Minuten später. Ehrenklau hatte gerade das 4:6 erzielt, und im nächsten Angriff entschieden die Gastgeber auf eine Zeitstrafe gegen den Esslinger Filip Zugic. Das war eine gute Gelegenheit für den 5:6-Anschluss, zumal der SCN bis dahin eine ordentliche Überzahlquote von 50 Prozent vorweisen konnte. Gogola nahm die Auszeit, um seine Mannschaft auf diesen wichtigen Spielzug einzuschwören. Aber nach längeren Diskussionen nahm das Gespann Jens Boysen und Rüdiger Trommer die Entscheidung zurück, weil zum Zeitpunkt des Foulspiels die Angriffszeit bereits abgelaufen war. Die Esslinger Mannschaft nutzte die kurzzeitige Verwirrung, zog bis zur 22. Minute auf 5:10 davon. Einen Vorwurf wollte Gogola seiner Mannschaft deswegen trotzdem nicht machen: „Die Einstellung hat gestimmt.“ Das wurde in den beiden Schlussminuten deutlich, in denen Matthias Held (2) und Matutinovic noch auf ein erträgliches 11:13 stellten und damit zumindest ein Ziel erreichten: „Wir wollten für Esslingen ein bissiger und unangenehmer Gegner sein“. erklärte der Trainer. Sein Gegenüber Bernd Berger war entsprechend angesäuert ob der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben uns das Leben mit unserer schwachen Chancenverwertung selbst schwer gemacht“, haderte er und hatte dabei vor allem die Überzahlquote von nur drei Toren bei elf Gelegenheiten vor Augen. Genauso gut hätte er aber auch Abel Müller im SCN-Tor loben können, der seine Mannschaft mit tollen Paraden zumindest im Spiel hielt. „Und jetzt werden wir in dieser Woche gut trainieren und dann am Wochenende in Esslingen wieder ein unangenehmer Gegner sein“, kündigte Gogola an.

x