Neustadt Eine Niederlage mit zwei Platzverweisen

„Wir haben verdient verloren, aber auch ein bisschen unnötig“, fand der Trainer des Fußball-Verbandsligisten VfL Neustadt, Demir Hotic, nach dem 1:4 (0:3) bei Tabellenführer FK Pirmasens II.

Pirmasens

. „Die erste halbe Stunde haben wir gut mitgehalten, danach machte Pirmasens aus vier Chancen drei Toren“, nannte Hotic den Knackpunkt des Spiels. Nachdem eine halbe Stunde lang auf beiden Seiten Chancen eher Mangelware waren, fiel das erste Tor in der 31. Minute durch Mark Hoffmann, der nach einer Flanke von Florian Bicking unhaltbar für Ex-FKP-Keeper Reiner Schwartz einköpfte. Kurz darauf entschied sich Felix Bürger für einen Schuss anstatt auf den besser postierten Bicking zu spielen. Das daraus resultierende 2:0 (37.) untermauerte die Richtigkeit des Vorgehens, zumal Bürger ein paar Minuten später in einer fast identischen Spielsituation dann doch auf Bicking passte, der zum 3:0 einschob (45.). Offenbar hatte Ex-FCK-Profi Hotic in der Halbzeit die richtigen Worte für seine Mannschaft gefunden, denn wie ausgewechselt kamen die Gäste aus der Kabine und erspielten sich in einer knapp 15-minütigen Drangphase zahlreiche Chancen gegen den FKP II, der sich scheinbar seines Sieges bereits zu sicher war. Die Folge: der Anschlusstreffer zum 1:3. Nach einem Eckball ließ die FKP-Abwehr Neustadts Kapitän Andreas Marx blank stehen, so dass dieser keine Probleme hatte, den Ball einzuschießen. Doch schnell war der alte Abstand wieder hergestellt. Abermals war es der bärenstarke Bürger, der die komplette VfL-Hintermannschaft inklusive Torwart Schwartz wie Slalomstangen stehen ließ und zum 4:1 traf. Hektisch wurde es dann zwölf Minuten vor Schluss, als Schiedsrichter Adrian Kokott gleich zwei VfL-Spieler vorzeitig zum Duschen schickte. Zuerst gab er glatt Rot für Ardijan Dullaj nach einer Grätsche von hinten. Marx war mit dieser Entscheidung dermaßen unzufrieden, dass er so lange meckerte, bis er auch mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. Auch der zweite Ex-FKP-Spieler Miguel Carvalho, der für Pirmasens beim Sensationssieg 2006 im DFB-Pokal gegen Werder Bremen den entscheidenden Strafstoß im Elfmeterschießen verwandelt hatte, hatte sich seine Rückkehr wohl anders vorgestellt. „Pirmasens ist nicht die Mannschaft, mit der wir uns messen können und müssen. Wir dürfen deshalb jetzt nicht in Panik ausbrechen und müssen weiter arbeiten. Dann werden wir auch unsere Punkte noch holen“, beruhigte der Portugiese angesichts der momentan schlechten Tabellensituation. „Wir haben einen kleinen Kader und zu wenige Möglichkeiten, um momentan mehr aus der Situation zu machen. Aber ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, die immer alles gibt“, fand Hotic dennoch lobende Worte für sein Team.

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