Neustadt „Ein sehr intensives Spiel“

Hassloch (sab). „Das war ein Stück Arbeit.“ Ralf Schmitt, Trainer des Handball-Oberliga-Spitzenreiters TSG Haßloch, musste nach dem 32:24 (16:13)-Erfolg vor 500 Zuschauern im TSG-Sportzentrum gegen den ersatzgeschwächt angetretenen TV Offenbach erst einmal durchschnaufen. In dem Pfalzderby hatten es die Gäste den favorisierten Gastgebern mit einer sehr, sehr offensiven Deckung und viel Kampfgeist mehr als schwer gemacht.

Von der ersten Minute an griffen die Offenbacher schon vor der Freiwurflinie ihre Gegner an. Das Trikot des Haßlocher Rückraumspielers Kevin Bitz hielt dies nicht lange durch: Nach dreieinhalb Minuten war es komplett zerrissen. „Es war aber vorher schon ein bissel eingerissen“, gestand Bitz, der die restlichen Minuten statt mit der Nummer 21 mit der 11 auflief. Auch er musste die kämpferische Leistung des Tabellendreizehnten anerkennen: „Ich glaube, so platt wie heute waren wir schon lange nicht mehr – die Offenbacher haben bis zum Schluss nicht nachgelassen.“ Legte die TSG in den Anfangsminuten ein Tor vor, glich Offenbach postwendend aus. Entweder Rückraumspieler Philipp Mohra traf – ihn nahm Dennis Gregori bald in kurzer Deckung – oder Kreisläufer Jan Greichgauer. Den Haßlochern sei wenig eingefallen „gegen unsere Abwehr“, fand TVO-Coach Wilfried Job. Aber mit einer aufmerksamen Abwehr, aus der heraus Konter entstanden, beziehungsweise mit Paraden von Ilan Eigenmann im Tor setzte sich die TSG ab: über 10:5 auf 11:6 und 13:7. Dann aber hatte Haßloch eine nächste Schwächephase zu überstehen: Fehlwurf von Kevin Seelos (22.), einen Wurf von Andreas Zellmer pariert TVO-Schlussmann Florian Pfaffmann, im Nachsetzen wirft Rechtsaußen Dennis Gregori vorbei (23.). „Die haben von unseren Fehlern gelebt“, stellte Sebastian Schubert später fest. Die Gäste nutzen nämlich Fehlwürfe und -pässe zu vielen Kontertoren aus. Der Haßlocher Vorsprung schmolz, zur Pause war die Partie längst nicht entschieden. Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild, Haßloch hatte Mühe, sich abzusetzen. Bitz: „Ab der 35., 40. Minute ist es dann gelaufen.“ Vor allem mit Einzelaktionen setzten sich die TSG-Spieler nun durch. Aber auch die müsse man vorbereiten, ergänzte Schubert. „Kräftemäßig waren wir nicht in der Lage, das durchzustehen“, klagte Job. Er habe keine Alternativen auf der Bank gehabt. Der zuletzt überragende Torwart Pfaffmann habe auch keinen guten Tag erwischt. Überzeugte in der ersten Hälfte Ilan Eigenmann im TSG-Tor, zeigte nach der Pause Zsolt Kovacs schöne Paraden, hielt Würfe von Patrick Louis (43.), Benjamin Knoblauch (44.) oder vom treffsicheren Christoph Morio (47.). Die TSG baute ihre Führung aus. „Es war ein sehr intensives Spiel“, sagte Rückraumspieler Sebastian Schubert. Ralf Schmitt lobte die kämpferische TVO-Leistung: „Solch eine offensive Abwehr muss man erst einmal durchstehen – Respekt. Wir haben alles gebraucht, um die zu schlagen.“ Thomas Müller, Sportlicher Leiter der TSG, war von der spielerischen Leistung wenig überzeugt: „Das ist Stückwerk, was bei uns läuft.“

x