Neustadt Eier, Engel, Musik und frische Luft

Ostereierschießen, Turmführung, Spaziergang durch die Wingerte, Stationentheater und Osterkonzerte: Wer noch auf der Suche nach einer Beschäftigung für heute und die beiden Feiertage ist, sollte in Neustadt fündig werden können.

Im Türmerhaus der Stiftskirche lebte und arbeitete einst der letzte Türmer Deutschlands. Er hatte einen atemberaubenden Blick auf die Stadt. Aber wie kamen all die Sachen, die seine Familie zum Leben brauchte, hoch auf den Turm? Wie wurde die „moderne“ Wendeltreppe von 1929 gebaut? Was ist das Besondere an dem Uhrwerk von 1949? Wie viele Glocken hat die Stiftskirche? Diese Fragen und viele mehr werden heute bei der Turmführung in der Stiftskirche beantwortet. Dabei darf natürlich der Klang der Kurfürsten- und der Kaiserglocke, der größten Gussstahlglocke der Welt, im Nordturm nicht fehlen. Immer samstags um 12 Uhr laden die ehrenamtlichen Turmführer zu ihren Touren ein. Der Erlös kommt der Renovierung der Stiftskirche zugute. Infos unter Telefon 06321/84179. Wer lieber in der freien Natur unterwegs ist, kann heute von 14.30 bis 16.30 Uhr in Mußbach beim Spaziergang durch die Wingerte mit Besuch des ältesten Weinguts der Pfalz mit marschieren. Start und Ziel ist das Weingut Schäfer an der Schießmauer 56, Infos gibt’s unter der Telefonnummer 0151/41936454. Die Pappscheibe in die Halterung stecken, ans Ende des Schießstands fahren lassen, anlegen, zielen, abdrücken – und im Idealfall ein Osterei abstauben. Dazu besteht heute von 14 bis 18 Uhr, morgen von 10 bis 18 und am Ostermontag von 10 bis 17 Uhr beim Ostereierschießen der Schützengesellschaft Hambach die Möglichkeit. Für jeden Treffer auf die Scheibe gibt es ein buntes Ei. Wer genau ins Schwarze trifft, also in den mittleren Kreis mit der Zehn, bekommt sogar zwei Eier. Ein Spaziergang zum Schützenhaus im Römerweg 168 bietet sich an, es stehen aber auch ausreichend Parkplätze vor der Anlage zur Verfügung. „Musik aus der Zeit des galanten Stils für Posaunen, Cembalo und Streichquartett“ erklingt am Sonntag ab 17 Uhr in Mußbach: Das Osterkonzert im Herrenhof trägt den Titel „Die galante Posaune“. Am Start sind die Posaunenbrüder Eckart und Henning Wiegräbe, Petra Marianowski (Cembalo) sowie das Lerchen-Quartett, bestehend aus Katrin und Barbara Scheungraber (beide Violine), Hanna Breuer (Viola) und Sophie Scheungraber (Violoncello). Zu Gehör bringen sie Werke des Wiener Komponisten Georg Christoph Wagenseil sowie von Michael Haydn, dem Salzburger Bruder Joseph Haydns, und von Johann Christoph Friedrich Bach, einem Sohn von Johann Sebastian Bach. Das Osterkonzert auf dem Hambacher Schloss verspricht für den Ostermontag einen „einmaligen Mix aus Landschaft, Geschichte und Musik“. Das Kurpfälzische Kammerorchester unter der Leitung von Klaus Arp (Cembalo) spielt ab 17 Uhr Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (Adagio und Allegro f-Moll KV 594 „für ein Orgelwerk einer Uhr“), Matija Krecic (Music for Strings: Antecessores), Giacomo Puccini (Crisantemi) und Antonio Vivaldi (Die vier Jahreszeiten op. 8, Nr. 1-4). Die Kantate BWV 6 „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“ von Johann Sebastian Bach steht beim Kantaten-Gottesdienst der Evangelischen Kirche der Pfalz am Montag ab 18 Uhr in der Stiftskirche auf dem Programm. Mitwirkende sind Vera Steuerwald (Sopran), Annette Wieland (Alt), Johannes Kaleschke (Tenor), Philip Niederberger (Bass), der Bach-Chor der Pfälzischen Singgemeinde und das Kammerorchester Corona Palatina. Die Leitung hat Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald. Es predigt Oberkirchenrat Manfred Sutter, für die Liturgie ist Dekan Armin Jung verantwortlich. Die Geschehnisse rund um den Tod und die Auferstehung Jesu sind Thema beim Stationentheater in Wald und Weinbergen am Ostermontag in Haardt. Das „Deidesheimer Tempelchen“ verwandelt sich dabei in den Schauplatz des letzten Abendmahls. Die Scheffelwarte wird zum Gerichtshof des Pilatus – an sieben einfach gestalteten Stationen werden die Ereignisse von vor 2000 Jahren nachgezeichnet. Dargestellt werden sie aus der Perspektive von Augenzeugen: Petrus, Maria Magdalena und andere erzählen, wie sie diese Tage erlebten und was das alles für sie bedeutete. Start ist um 10.30 auf dem Parkplatz am oberen Eingang der Welsch-Terrasse. Die Veranstaltung dauert etwa 90 Minuten. Angeboten wird sie von der evangelischen Freikirche „neustadt:projekt“. Zu einer „Engelslesung mit Musik“ lädt das Theater in der Kurve in Hambach am Ostermontag um 17 Uhr ein. Unter dem Titel „... und sie breiten ihre Flügel aus“ präsentieren Kerstin Bachtler und Hedda Brockmeyer ausgewählte Texte als Lesung. Begleitet werden sie von der Lautenspezialistin Andrea Baur aus Neustadt, die laut Veranstalter „nicht nur süße Melodien findet, sondern auch Klänge, die Macht und Größe der unsichtbaren Wesen hörbar werden lassen“. (ffg)

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