Stadtleben Die Dorfplatzhelden von Duttweiler

Engagierte Bürger: Walter Scharfenberger (links) und Udo Scheid.
Engagierte Bürger: Walter Scharfenberger (links) und Udo Scheid.

Auch Dorfplätze fallen der zeitlichen Verwitterung zum Opfer, wenn sich niemand um sie kümmert. Umso besser, wenn manche Bürger freiwillig anpacken und Mülleimer ausleeren, Blätter und Laub entfernen, die Teichfolie regelmäßig saubermachen.

Genau das ist in Duttweiler der Fall. Seit zehn Jahren halten die beiden Anwohner Udo Scheid und Walter Scharfenberger den Platz in Stand. Von Landschaftspflege spricht der Ortsvorsteher Kay Lützel. Es ist aber noch mehr als das. „Sie kümmern sich beispielsweise auch um die Leitungen des Springbrunnens und halten alles in Schuss.“ Am Dienstag wurden sie dafür bei einer Jubiläumsfeier ausgezeichnet. Unter dem Motto „Zehn Jahre Duttweilerer Dorfplatz“ übergab die Gemeinde jeweils eine Urkunde und ein Geschenk an die beiden Engagierten. Neben einem Kaffeemobil wurde Besuchern ein Torwandschießen angeboten. Mehrere ortsansässige Vereine beteiligten sich an der Feier.

Hochwasser als Mittel zum Zweck

Seinen Ursprung hat der heutige Dorfplatz in den zwei- bis dreijährigen Baumaßnahmen bis Anfang Oktober 2013. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ erzählt Kay Lützel von der Errichtung eines unterirdisch liegenden Abwassersammlers unter dem angrenzenden Spielplatz. Bei Starkregen habe es wiederholt kleinere Überschwemmungen gegeben, die durch den Bau eines solchen Sammlers abgemildert werden sollten. Da sich die Bauarbeiten ohnehin auf den übrigen Platz erstreckten, wurde darüber nachgedacht, den Bereich von Grund auf zu erneuern.

„In diesem Zusammenhang wurden Verhandlungen mit der Stadt aufgenommen, um das Projekt zu finanzieren“, sagt Lützel. 2010 bewilligte die Stadt eine Summe von 100.000 Euro. Die restlichen 40.000 bis 50.000 Euro erbrachte Duttweiler durch Eigenleistung. „Über Flohmärkte und Feste haben wir das Geld gesammelt, es wurde auch gespendet“, informiert der Ortsvorsteher. Beim anschließenden Bau seien viele Bürger beteiligt gewesen. „Jeder half irgendwie, beispielsweise beim Wegfahren von Steinen.“

Kay Lützel, der seit 2019 im Amt ist, hätte gerne, dass der Platz in Zukunft mehr genutzt wird: „Wir würden uns mehr Aktionen auf dem Platz wünschen.“ Den Grund für die Zurückhaltung sieht Lützel in starken Alternativangeboten, mit denen der Platz konkurriere. „Für unsere anderen Veranstaltungen haben wir bereits Räume wie die Festhalle, da steht der Dorfplatz leider oft hinten an.“

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