Neustadt „Demokratie lebt vom Engagement“

Die ehemalige Bahnhofskantine des „Projekts 51“ ist mittags der Treffpunkt der Jugendlichen aus 15 europäischen Ländern, die für
Die ehemalige Bahnhofskantine des »Projekts 51« ist mittags der Treffpunkt der Jugendlichen aus 15 europäischen Ländern, die für das Hambacher »Demokratiefest« nach Neustadt gekommen sind.

«Neustadt». Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit tummelten sich in dieser Woche 130 Jugendliche aus 15 europäischen Ländern auf Einladung des Kulturbüros der Metropolregion Rhein-Neckar in Neustadt, um ganz hautnah das Thema Demokratie bei Workshops und Gesprächen zu erleben. Auch Schüler aus Mâcon und Kamnik in Slowenien, die über Schulpartnerschaften eingeladen wurden, verstärken das internationale Flair.

„Demokratie lebt vom gesellschaftlichen Engagement und verantwortungsvollem Handeln“, sagt der 15-jährige Oleg Dimov aus Bulgarien, einer der Jugendlichen, die wegen des „Demokratiefestivals“ in Neustadt sind. Am Mittwoch haben er und die anderen Teilnehmer das Europäische Parlament in Straßburg besucht und konnten mit verschiedenen Abgeordneten in Kontakt treten, „eine wertvolle Erfahrung“, wie er sagt. Den Austausch mit den Politikern habe er als „bereichernd“ wahrgenommen. Und er hofft, „dass mit diesem Festival die Gesellschaft daran erinnert wird, welche Werte die Demokratie vertritt“. „Vor allem in diesen gefährlichen Zeiten, muss man das immer wieder wiederholen“, sagt Oleg. Begeistert ist er von den Organisatoren: „Es macht mich froh, dass Menschen an uns denken und uns hierher eingeladen haben.“ „Wir sind froh in Neustadt zu sein. Die Bedeutung für die deutsche Demokratie ist hier besonders zu spüren“, sagt auch Alena Butscher vom Kulturbüro der Metropolregion, die „Demokratiefest“ initiiert und die Jugendlichen eingeladen hat. „Wir hören verschiedene Meinungen und lernen unterschiedliche Ansichten zum Thema Demokratie kennen – das ist eine Bereicherung“, sagt sie. Die Jugendlichen kommen aus verschiedenen Ecken Europas. Vor allem Partnerstädte der Kommunen der Metropolregion schickten Schüler. Ein Treffpunkt für alle während der Workshop-Woche ist die vom „Projekt 51“ genutzte ehemalige Bahnhofskantine, wo die Jugendlichen mittags verpflegt werden. Projektsprecher Olaf E. Bergmann findet hier direkte Demokratie „hautnah“ verwirklicht. „Wir versorgen die Jugendlichen kostenlos mit Essen und bieten ihnen eine Plattform zum Diskurs und Dialog“, so der Künstler. Auf dem Weg zu einem der Workshops sind auch die beiden Schülerinnen Charlotte Bol und Nadine Jalenbowski aus Sachsen-Anhalt. „Wir besuchen einen Workshop, der uns lehrt, mittels Tönen und Geräuschen Diskussionen zu intensivieren“, erklärt Nadine. Die beiden 15-Jährigen hoffen, neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen über Demokratie, aber auch über andere Themen zu diskutieren. „Demokratie zeichnet sich durch Zusammenhalt und Mitbestimmung aus“, meint Charlotte. „Vor allem bedeutet es Freiheit“, fügt ihre Freundin hinzu. Freiheit ist auch das Stichwort für das „Demokratiefest“ heute und morgen auf dem Hambacher Schloss, bei dem die Jugendlichen im Mittelpunkt stehen sollen.

x