Neustadt „Das war einfach nur schön“

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„Vor so einem tollen Publikum zu spielen, hat uns beflügelt“, sagt Nathalie Metzel, Schülerin des Leistungskurses Französisch der MSS 12 des Leibniz-Gymnasiums. Und zwar derart, dass sie und ihre zehn Mitschülerinnen am Samstag den Poesie-Wettbewerb in der Partnerstadt Mâcon gewonnen haben. Zum ersten Mal waren sie dabei und durften gleich den Siegerpreis „La palme du défi“ mit nach Hause in die Pfalz nehmen.

Das tolle Publikum war aber dann doch nicht die alleinige Ursache des Erfolgs. Immerhin traten die deutschen Schülerinnen Julia Desenik, Julia Hammel, Natalie Häussel, Jasmin Heinemann, Katharina Meisel, Sophie Planker, Sophie Robert, Carolin Rotberg, Lara Schlez, Svenja Ziegler und Nathalie Metzel bei einem internationalen Wettbewerb – dem „Poésie dans ma ville - poésie dans ma vie“ – in französischer Sprache an. Seit 2010 wird er in Mâcon alle zwei Jahre ausgetragen, neben den Neustadterinnen waren diesmal vier Gymnasien aus Mâcon und ein Team aus Hammana im Libanon dabei. Insofern musste ihr Beitrag zum Thema „Le temps“ („Die Zeit“) gut einstudiert sein. Bis zu 15 Minuten durfte der Auftritt dauern, vorgetragen und szenisch umgesetzt werden mussten ein bekanntes und ein selbst verfasstes französisches Gedicht. Alle Gruppen wurden von dem französischen Schauspieler und Theaterregisseur Thomas Volatier betreut. Ende Januar war er eigens fünf Tage am Leibniz, um die Neustadter Schülerinnen zu betreuen (wir berichteten). „Ich hätte nie gedacht, dass mir das Theaterspiel so viel Spaß macht“, bilanziert Sophie Planker heute. „Wir sind eine starke Gemeinschaft geworden“, ergänzt Carolin Rotberg. Bei fünf Tagen war es indes nicht geblieben. Viele weitere Proben folgten, bei denen die Lehrer Isolde Opielka (Darstellendes Spiel) und Christof Mizori (Französisch) die Regie übernahmen, unterstützt von Fremdsprachenassistentin Isabelle Vendoméle. Bis zur Siegerehrung war am Wettbewerbstag nicht klar, wer gewonnen hat – alle Gruppen überzeugten mit ihren Beiträgen. Letztlich aber ging der Preis an Neustadt, auf einstimmiges Votum der Jury, zu der Alain Depardieu, Bruder des Schauspielers Gérard Depardieu, gehörte. „Ich hätte nie gedacht, dass wir tatsächlich gewinnen“, kann es Lara Schlez auch vier Tage später noch nicht ganz fassen. Auch wenn die Schülerinnen möglicherweise etwas weniger Lampenfieber hatten als ihre Betreuer. „Ich glaube, unsere Lehrer waren am Ende aufgeregter als wir“, beschreibt Svenja Ziegler die entscheidenden Minuten. „Wir haben ihnen gesagt, sich keine Sorgen zu machen, wir schaffen das schon“, sagt Sophie Robert und lacht. Katharina Meisel ist noch immer beeindruckt vom Publikum: „Es war unglaublich, die Zuschauer haben mitten im Stück applaudiert.“ Auch danach gab es viele Rückmeldungen von den Franzosen. „Das war einfach nur schön“, so Julia Hammel. Zu den ersten Gratulanten gehörten Beigeordneter Dieter Klohr als Vertreter der Stadt und die Neustadter Landtagsabgeordnete Brigitte Hayn, die sozusagen als Fans mit dabei waren. In Neustadt präsentieren die Schülerinnen ihren Beitrag im Mai: beim „Abend der Freundschaft“ am Pfingstsonntag anlässlich 60 Jahre Partnerschaft mit Mâcon und beim „Querfälltein“-Jugendkulturfestival am 21. Mai, 16.45 bis 17.15 Uhr, im Herrenhof zusammen mit einem französischen Team. (ahb)

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