Neustadt Aus üblem Scherz wird Nachbarschaftsfest
Fanny Butz fiebert dem Sonntag entgegen. Dann wird von 14 bis 17 Uhr in der Hans-Geiger-Straße ein großes Fest mit allen Nachbarn und vielen Kindern gefeiert. Die Aktion ist gleich aus mehreren Gründen bemerkenswert: Die Familien hatten selbst die Idee für die Feier, es geht um einen sozialen Zweck – und Auslöser des Ganzen war ein übler Scherz.
Fanny Butz wohnt mit ihrer Familie unweit der Jugendherberge auf der Hambacher Höhe und arbeitet auch dort. Eines Tages habe dort jemand angerufen und wollte eine Spende für ein Straßenfest haben. „Es war aber ein Fake-Anruf“, erinnert sich Butz. Denn sie habe direkt danach bei allen Nachbarn gefragt, ob jemand etwas von einem Straßenfest wisse. Wusste aber niemand, denn in der Jugendherberge hatte sich ein Betrüger gemeldet. Auf den zum Glück niemand reingefallen war.
Die Neustadter Nachbarn wiederum sprachen noch intensiv über den Vorfall. „Und dabei kam der Gedanke: Aber eigentlich ist das doch eine gute Idee“, erinnert sich Butz an die Gespräche. „Und da haben wir begonnen, tatsächlich ein Nachbarschaftsfest zu organisieren.“
Es werden auch Unterschriften gesammelt
Es geht aber nicht nur darum, in der Hans-Geiger-Straße gemütlich zusammenzukommen, mit den Kindern zu spielen und entspannt etwas zu trinken. Die Nachbarn planen vielmehr einen großen Wurf. Denn mit im Boot ist auch die Hans-Geiger-Grundschule mit Rektorin Margarete Hoffmann. „Sie war von der Idee gleich begeistert und hat alle dritten und vierten Klassen samt den Eltern mobilisiert“, erzählt Butz. Die Schüler werden am Sonntag Kuchen verkaufen. Außerdem gibt es bei ihnen gut erhaltene Spielsachen.
Auf dem Platz vor der Jugendherberge gibt es Spielstationen für die Kinder sowie eine Tombola. Außerdem werden noch weitere Getränke und Speisen angeboten. Aus dem üblen Scherz ist also ein richtig großes Fest geworden.
Und die Nachbarn nutzen die Aktion auch, um etwas für sich und ihr Viertel zu tun. Die Schüler der Hans-Geiger-Schule sammeln mit ihrem Verkauf Geld für das Brunnenbauprojekt von Jean-Baptiste in Kamerun.
Vor der Jugendherberge wird es rund um Spiel und Spaß zudem einen Infostand mit Unterschriftensammlung geben. „Wir wollen in der Hans-Geiger-Straße eine verkehrsberuhigte Zone. Dort spielen viele Kinder, und das ist auf dem Platz vor der Jugendherberge einfach gefährlich“, erklärt Fanny Butz. Für die Tombola haben die Nachbarn eifrig Spenden gesammelt. Mit dem Erlös sollen Spielplatz und Bolzplatz an der Jugendherberge erneuert werden.
Ein großes Programm für die Premiere. „Wir sind alle nervös“, sagt Butz und hofft auf viele Gäste.